„Es fühlte sich an wie ein Schlag in die Magengrube, als mir zwei Tage nach meinem Geburtstag mein Mann eröffnete, dass er sich von mir trennen will und bereits auf der Suche nach einer Wohnung ist. Auch wenn wir schon länger Probleme hatten – an diesen Moment, als es endgültig aus war, werde ich mich immer erinnern. So was wollte ich meinen Kindern eigentlich ersparen und ein Gedanke beschäftigte mich besonders: Werden meine Kinder jetzt ihr Leben lang einen Schaden davontragen? Wie verhalte ich mich richtig, damit sie da gut herauskommen?“
Thema im Kurs: Die Beziehung zu den Kindern stärken
Diese tiefen Sorgen kennen die Teilnehmer vom Kursprogramm „Kinder im Blick“ und möchten dort Antworten auf ihre Fragen finden. In dem Kurs treffen sich unter Anleitung von zwei geschulten TrainerInnen etwa acht Mütter und Väter in der Regel einmal wöchentlich an sieben Terminen. Ziel ist es, in einem Wechsel von theoretischem Input und praktischen Übungen miteinander hilfreiches „Handwerkszeug“ zu erlernen und zu erproben, um die Kinder in der Trennungssituation nicht aus dem Blick zu verlieren, sondern ihnen die Unterstützung geben zu können, die sie für eine gute Entwicklung brauchen.
Wesentliche Inhalte der Treffen sind daher, zu lernen gut für sich selbst sorgen, die Beziehung zu den Kindern zu stärken und schließlich der Umgang mit dem Ex-Partner, wenn beispielsweise schwierige Gespräche anstehen. „Der Kurs versteht sich nicht als therapeutisches Gruppenangebot, bei dem der Austausch über die eigenen Erfahrungen und das Aufarbeiten von Gefühlen im Vordergrund stehen.“, betont Frau Lochschmidt, erfahrene Trainerin für KiB. „Es geht vielmehr darum, neue Kompetenzen im Umgang mit sich selbst und den Kindern zu erwerben, mit Konflikten besser umgehen zu lernen und sich in der Gruppe dabei gegenseitig zu unterstützen.“
Getrennte Eltern müssen eine riesige Menge an Energie aufwenden, um das Leben neu zu gestalten: für die Regelung der finanziellen Lebensgrundlage, die Veränderung der Wohnsituation, Erklärungen in der Familie, im Freundeskreis und sozialen Umfeld, Konflikte mit dem Ex-Partner, Wegfall praktischer Synergieeffekte, Bewältigung der eigenen Trauer, Ärger, Sorgen, Ängste, Einsamkeit… Bei all dem haben Sie gleichzeitig ein oder mehrere Kinder bei sich, die sie gut unterstützen wollen. Eine enorme Herausforderung.
Hilfestellung aus dem Kurs - auch für Regelungen der neuen Lebensgrundlagen
„Kinder im Blick“ möchte den Eltern dabei Hilfestellung anbieten. Das einheitliche Kursprogramm wurde in Zusammenarbeit vom Familiennotruf und der LMU München entwickelt und wird auch weiterhin wissenschaftlich begleitet. „Ich fand es gut, dass ich bei den vielen Ratschlägen von außen, Familie, Freunden und Bekannten mit dem Kurs meinen eigenen Weg finden konnte. Die Anleitung von den Trainerinnen gab mir eine gute Orientierung“, so ein Resümee einer 44jährigen Mutter. „Der Kurs hat mir in einer schwierigen Zeit gut geholfen. Auch wenn ich mir die Zeit reservieren musste – ich hatte das Gefühl, dass es sich lohnt und dass ich etwas für mich tue. Heute fühle ich mich sicherer, gerade wenn zuhause mal Konflikte aufkommen. Ich habe viel davon profitiert und die schönste Belohnung sind gute Gespräche mit meinen Kindern.“
Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Erzdiözese München und Freising bietet regelmäßig „Kinder im Blick“-Kurse an.
www.eheberatung-oberbayern.de
Ehe-, Familien- und Lebensberatung
der Erzdiözese München und Freising
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Leiterin: Margret Schlierf