Kirchenasyl: Nothilfe in alter Tradition Das Kirchenasyl im Erzbistum München und Freising und Ansprechpartner für den Notfall

Freisinger Dom
Das Kirchenasyl ist eine humanitäre Praxis, die in Deutschland von Kirchengemeinden und Ordensgemeinschaften ausgeübt wird. Kirchenasyl ist ein letzter, legitimer Versuch (ultima ratio) eines Ordens oder einer Gemeinde, Flüchtlingen durch befristete Schutzgewährung beizustehen, um auf eine erneute, sorgfältige Überprüfung ihrer aufenthaltsrechtlichen Situation hinzuwirken.

Kirchengemeinden und Orden, die Kirchenasyl gewähren, treten für Menschen ein, denen durch eine Abschiebung Gefahren für Leib, Leben oder Freiheit drohen und für die mit einer Abschiebung nicht hinnehmbare Härten verbunden sind. Kirchenasyl schafft Zeit für weitere Verhandlungen, für die Ausschöpfung aller Rechtsmittel und für eine sorgfältige Überprüfung des Schutzbegehrens, ein faires Verfahren und die Berücksichtigung aller Aspekte. In allen Fällen werden die zuständigen Behörden über den Aufenthalt im Kirchenasyl unterrichtet.

Kirchenasyl wird nur in gründlich überprüften Einzelfällen gewährt. Es muss immer eine nachvollziehbare unzumutbare Härte im Rückführungsstaat dargelegt werden. Die Entscheidung über das Vorliegen eines Härtefalls trifft die zuständige Person im Katholischen Büro Bayern. Von hier wird auch das Härtefalldossier beim BAMF eingereicht.

Kirchengemeinden, die das Kirchenasyl gewähren, haben dabei große Verantwortung inne. In erster Linie übernehmen sie für einen festgelegten Zeitraum bis Fristablauf die Aufnahme in Ihren Räumlichkeiten und unterstützen gegebenenfalls bei der Versorgung. So entsteht eine wohlwollende Schutzatmosphäre, in der Geflüchtete nicht befürchten müssen, abgeschoben und so einer unzumutbaren Härte ausgeliefert zu werden, sondern zuversichtlich und beruhigt in die Zukunft blicken können. Vor diesem Hintergrund ist das Kirchenasyl ein sehr effektives Mittel für Kirchengemeinden, sich zielgerichtet für Geflüchtete zu engagieren.

Die Erzdiözese München und Freising befürwortet Kirchenasyl und hat dafür eine eigene Informations- und Koordinationsstelle eingerichtet. Hier finden Kirchenasylsuchende sowie Kirchenasylgebene Beratung und Hilfe. So soll das Kirchenasyl auf ganzheitliche Weise und mit Rücksicht auf alle individuellen Gegebenheiten begleitet werden.
 
Sie suchen Kirchenasyl und haben Fragen zum Prozess?
Jede Schutzsuchende Einzelperson ist mit ihrem Härtefall einzigartig, Umstände und Praktiken im Ausland ändern sich laufend, weshalb kaum einheitliche Kriterien für eine Schutzgewährung formuliert werden können. Bitte beachten Sie das Informationsblatt für Kirchenasylsuchende. Für weitere Informationen nehmen Sie bitte mit dem Referenten für Kirchenasyl Kontakt auf.

Sie wollen oder erwägen Kirchenasyl anzubieten oder sich in diesem Bereich zu engagieren?
Wir unterstützen und begleiten Sie dabei gerne. Bitte beachten Sie das Informationsblatt Kirchenasyl und nehmen gerne Kontakt mit uns auf.
 
Fragebogen, Meldung und Teilvollmacht sind für die konkrete Aufnahme eines Kirchenasylverfahrens relevant, nicht aber für eine erste Kontaktaufnahme.
 

Dieter Müller vom Dachverband "Asyl in der Kirche"
Kirchenasyl: „Damit setzen wir das Evangelium um“

Die Fälle von Kirchenasyl sind stark gestiegen. Trotzdem muss mehr getan werden, findet Jesuit Dieter Müller vom Dachverband „Asyl in der Kirche“ im Interview mit "PRO - Das christliche Medienmagazin". Insbesondere, weil es hier um einen Kernauftrag der Kirche gehe. Hier lesen Sie das Interview.

Ansprechpartner

Bei praktischen Fragen und Formalitäten rund ums Kirchenasyl in der Erzdiözese München-Freising wenden Sie sich bitte an:

Micha Pollok
E-Mail: Mipollok@eomuc.de   
Tel.: 089 / 2137-77401
 
Dienstsitz:
Schrammerstraße 3
80333 München 

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