SMB: Wie geht es jetzt weiter? Robert Lappy: Nach dem Auftakttreffen am 10. Mai wird es in regelmäßigen Abständen Vernetzungstreffen geben. Dort besteht die Möglichkeit, sich auszutauschen, Fragen zu stellen oder um Hilfe zu bitten. Nach den Erfahrungen der ersten Runde haben wir einige Dinge geändert.
SMB: Was waren das für Erfahrungen? Robert Lappy: Die meisten Teilnehmer haben die gegenseitige Vernetzung und die Möglichkeit, voneinander zu lernen, als etwas sehr Positives empfunden. Weil man nicht allein ist und ein Stück Gemeinschaft erlebt. Was die Inhalte betrifft, haben uns viele gesagt, dass diese zwar schlüssig sind. Dennoch haben viele das Ganze als zu komplex empfunden. Daran haben wir gearbeitet. Für die neuen Teilnehmer haben wir jetzt ein Arbeitsheft erstellt, das sie selbst in die Hand nehmen und in dem sie beispielsweise ihre Ergebnisse festhalten können.
SMB: Ist denn jeder dazu bereit, eine aktive Rolle einzunehmen? Robert Lappy: Jedenfalls sind sich alle darüber im Klaren, dass die Verantwortung für das kirchliche Leben bei den Akteuren vor Ort liegt. Wir haben einen klaren Rahmen geschaffen, der von ihnen ausgefüllt werden muss. Diese Verantwortung kann nicht abgegeben werden, und das ist etwas, was nicht jeder in der gleichen Art und Weise will.
SMB: Was passiert in diesen Fällen? Robert Lappy: In diesen Fällen wird ein Dialog mit den für die Pastoral in den drei Seelsorgeregionen des Erzbistums verantwortlichen Weihbischöfen starten. Bei deren Visitationen werden die Pastoralkonzepte künftig ein zentrales Thema sein. Sie sind auf die eine oder andere Gemeinde bereits zugegangen und haben deutlich gemacht, dass es wünschenswert sei, mit diesem Prozess zu starten und darüber zu sprechen. Es ist einfach an der Zeit, etwas zu tun! Wir würden uns natürlich freuen, wenn sich noch weitere Gemeinden für unseren Weg interessieren und sich bei uns melden.
In den letzten Jahren hat sich ein zweites Teilprojekt herausgebildet, für das Robert Lappy verantwortlich zeichnet: die Suche nach neuen Leitungsmodellen für die Gemeinden. Am 7. April hat in Geisenhausen ein neu gebildetes kollegiales Leitungsteam die Verantwortung übernommen, bestehend aus zwei Haupt- und drei Ehrenamtlichen. Ohne letztverantwortlichen Pfarrer. SMB: Was versprechen Sie sich von diesem Versuch? Robert Lappy: Mit dem
Pfarrverband Geisenhausen und zwei weiteren Pilotprojekten gehen wir in unserem Erzbistum einen Schritt, den in Deutschland bislang sonst keiner geht. Wir müssen uns einfach der Herausforderung stellen, dass zum einen nicht mehr jede Pfarrei/jeder Pfarrverband von einem Pfarrer geleitet werden kann. Zum anderen möchte die Kirche die Verantwortung der Getauften und Gefirmten stärken und damit gewährleisten, dass sie weiterhin als Ansprechpartnerin vor Ort präsent ist und erlebbar bleibt. Dafür sollen dann auch Ehrenamtliche Leitungs- und Gestaltungsverantwortung übernehmen können.