Mit Studentinnen und Studenten in den Wäldern unterwegs, gemeinsam für einen Waldbesinnungspfad oder mit Freiwilligen und in Firmen-Events Wald aufforsten und das Bewusstsein für den Umgang mit dem Wald schulen – genau hierfür stellt das Erzbistum München und Freising seien Wald zur Verfügung und setzt gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Schöpfungsbewahrung in den Wäldern um.
Aufforstungsprojekt mit Studentinnen und Studenten der Forstwirtschaft
Vom Klima- und Artenschutz über den Einsatz von Pestiziden bis zur Pflege des Waldbodens – die Zielsetzung der Forstabteilung des Erzbischöflichen Ordinariats und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gleichen sich in vielen Punkten. Nicht zuletzt auch im Bestreben, durch Bildung und Forschung in allen Gesellschafts- und Altersgruppen ein Bewusstsein für die Funktion des Waldes zu schaffen. Eine gute Basis, um an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten: Einer Bewirtschaftung des Waldes im Sinne der Bewahrung der Schöpfung. „Am Gemeinwohl und an der Region orientiert“, erklärt Simon Tangerding von der SDW. „So stellen wir uns die Pflege unserer Wälder vor, und das Erzbistum München und Freising ist hier ein wirklicher Premiumpartner.“
Die SDW erhält viele Spenden für Naturschutzprojekte, Waldrandgestaltung, Aufforstung oder Nistkästenprogramme. „Ganz wichtig ist uns hier, dass die Spender, die Firmen oder Freiwillige auf die Fläche kommen und wir die Aktion gemeinsam durchziehen“, sagt Tangerding. So pflanzen dann die Spender zum Beispiel selbst die Bäume. „Natürlich kommen im Gegensatz zu einer professionellen Pflanzung weniger Setzlinge durch“, gibt Tangerding zu. „Aber genau das ist im Kirchenwald auch nicht ausschlaggebend."
Denn wichtiger ist es, Menschen mit den Problemen und Herausforderungen, vor denen sich unser Wald aktuell sieht, vertraut zu machen. „Und weil das so ist, passen wir einfach sehr gut zusammen“, bekräftigt Bernhard Vollmar, Leiter der Forstabteilung im Erzbischöflichen Ordinariat. „Wir stellen unsere Flächen hierfür gerne zur Verfügung und helfen vor Ort bei der Umsetzung.“ Dann sind die Förster des Erzbistums vorab unterwegs, suchen geeignete Plätze für Pflanzungen oder andere Projekte.
Unterricht im Wald
Doch auch in die Zukunft, in diesem Fall in den Nachwuchs, investiert die Forstabteilung gemeinsam mit der SDW. „Wir gehen mit Forstwirtschaftsstudenten aus Weihenstephan für Forstungsprojekte in den Wald“, erzählt Tangerding. „Das Schöne ist, dass die Studenten den Wald ehrlich bewirtschaften können – sie treffen Entscheidungen und manchmal dürfen die auch falsch sein. Das ist so nur im Kirchenwald möglich.“ Auch die Förster des Erzbistums sind gerne bei den Projekten vor Ort dabei. „So bleiben wir in Kontakt mit dem Nachwuchs“, schmunzelt Bernhard Vollmar. „Und auch wenn wir uns beständig fortbilden, so ist es doch sehr interessant zu erleben, wie die heutige Ausbildung in der Forstwirtschaft läuft.“
Nun startet eine weitere Kooperation der SDW mit der Forstabteilung und kirchlichen Grundschulen. Das Projekt heißt "Unterricht im Wald" und enthält Materialien für die Fächer Deutsch, Mathematik sowie Heimat-und-Sachunterricht. „Es geht darum, den Unterricht in den Wald zu verlagern“, erklärt Tangerding. „Wir von der SDW kommen und schulen die Lehrkräfte.“ Ziel ist ein handlungsorientierter Regelunterricht im Freien, der zugleich noch die Sozialerziehung fördert.
Doch auch für die Allgemeinheit schaffen die Forstabteilung und die SDW Erlebnisse im Wald. Ein gutes Beispiel ist der Besinnungsweg in Gauting. Eine Krankenkasse ist der Geldgeber, die Kirche stellt ihren Wald zur Verfügung und die SDW setzt mit um. „Hier geht es darum, wie der Wald zu unserer Gesundheit beitragen kann – durch Meditation und Reflexion“, erklärt Tangerding. „Dazu gehört auch die Station zum Werden und Vergehen des Menschen, hier gehört die Schöpfungsgeschichte dazu.“
Ein weiteres Projekt, das zeigt, dass die Forstabteilung des Erzbischöflichen Ordinariates gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald einen wichtigen Beitrag leistet, wenn es darum geht, ein Bewusstsein für den Wald und für den Schutz eines empfindlichen Ökosystems zu schaffen. Ganz im Sinne der Schöpfungsbewahrung.
Text: Maria Ertl, Redakteurin beim Michaelsbund, Oktober 2023