2004 wurde das Dach der Akademie in der Münchner Mandlstraße flächendeckend mit Photovoltaikzellen versehen
Langsames Umdenken, tiefgreifende technische Veränderungen
In die Akademie kam Sachs in Zeiten des Umbruchs von elektrischen auf elektronische Grundlagen: „Die Mikrophonanlagen waren alte Kondensator-Mikrophone, das musste alles umgestellt werden“. Sachs besorgte auch die Kameras, um für das neu gegründete BR-alpha, den Bildungskanal des Bayerischen Fernsehens, Sendungen aus der Akademie aufzuzeichnen. Bei aller - notgedrungener - technischer Fortschrittlichkeit, erzählt Christian Sachs, kümmerte sich damals aber niemand um den Umweltgedanken. Das habe daran gelegen, das Geld und Energieressourcen ausreichend zur Verfügung gestanden hätten, niemand habe sich darüber Gedanken gemacht.
Erst in seiner Zusammenarbeit mit Direktor Schuller habe das Nachhaltigkeitsmanagement Fahrt aufgenommen. Die Einrichtung des ersten Blockheizkraftwerks 2002 wurde in Bayern noch kritisch beäugt. 2004 wurde das Dach der Akademie mit einer Photovoltaikanlage bestückt, der diözesane Umweltbeauftragte Gotthard Dobmaier holte Sachs ins Team, um die Nachhaltigkeitsrichtlinien für das Erzbistum aufzustellen, Sachs wurde mehr und mehr als Referent und Berater gefragt, um beispielsweise Pfarreien zum Umweltmanagement EMAS - ein Gemeinschaftssystem aus Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen - zu führen.
Im Laufe der Jahre bot er auch eine Ausbildung für Interessierte zum Umwelt-Auditoren an. Auch in personeller Hinsicht holte er Stück um Stück den Umweltgedanken in die Arbeitsabläufe der Akademie. Er installierte eine Stelle für Absolventen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ), um auch jungen Menschen die Idee der Nachhaltigkeit nahezubringen. Und er gründete eine Kooperation mit dem Fachdienst für Integration. Für ein halbes oder ganzes Jahr arbeiten Praktikanten mit jungen Menschen mit Behinderung zum Beispiel im Garten der Akademie. Sachs hat hier die Umweltarbeit mit dem Inklusionsgedanken verknüpft.
Eine Anerkennung erfuhr die unermüdliche, jahrzehntelange Arbeit des Umweltbewahrers, als er im Herbst dieses Jahres mit der Bayerischen Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Umwelt ausgezeichnet wurde
(Laudatio) - insbesondere für die Senkung der CO2-Bilanz der Akademie um knapp 70 Prozent in zehn Jahren, und das bei einer Verdoppelung der Teilnehmendenstunden.