Ein starkes Netzwerk der Begleitung „Ministry of Accompaniment“ unterstützt Migranten

Die englischsprachigen Gemeinde des Erzbistums München und Freising hat mit der Initiative „Ministry of Accompaniment“ ein neues Kapitel in der Unterstützung von Migranten aufgeschlagen. 
 
Fachreferent Micha Pollok beim Infoabend zur Initiative „Ministry of Accompaniment“
Fachreferent Micha Pollok beim Infoabend zur Initiative „Ministry of Accompaniment“
Anfang Oktober 2024 startete die Initiative "Ministry of Accompaniment" der Englischsprachigen Katholischen Gemeinde im Erzbistum München und Freising. Ziel der Initiative ist es, ein umfassendes Netzwerk zur Unterstützung von Migranten zu schaffen, das ihnen in der oft herausfordernden Phase der Integration in die Gesellschaft zur Seite steht. Dazu waren Mitglieder der vier englischsprachigen Gemeinden in München zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch am 1. Oktober eingeladen.
 
Dabei informierten Pfarrer Dr. Stephan Kappler, Leiter der Katholischen Englischsprachigen Gemeinde, und Micha Pollok, Sachreferent für Kirchenasyl in der Abteilung Flucht, Asyl, Migration und Integration (FAMI) des Erzbistums, über konkrete Hilfen, rechtliche Hintergründe und die Möglichkeiten des Kirchenasyls. Stephan Kappler begrüßte die rund 20 Teilnehmer, die aus verschiedenen englischsprachigen Gemeinden Münchens kamen. Viele der Anwesenden haben selbst Migrationshintergrund oder sind im Asylverfahren. Der Pfarrer hob die Bedeutung des Engagements der Teilnehmer hervor: „Es ist ermutigend zu sehen, wie viele von euch bereit sind, diese Initiative zu unterstützen. Eure Erfahrungen sind von unschätzbarem Wert.“
 
Zentrale Themen des Starts waren der rechtliche Rahmen und die Besonderheiten des Asylverfahrens. Micha Pollok erläuterte in seinem Vortrag die verschiedenen Stadien des Asylprozesses und erklärte, welche Rechte Migranten haben. Er ging zudem auf die Möglichkeiten und Grenzen des Kirchenasyls ein: „Das Kirchenasyl ist eine wichtige, aber zugleich sehr sensible Maßnahme. Es dient dem Schutz von Menschen in akuter Not, unterliegt jedoch strengen Regeln und erfordert eine enge Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen.“ Micha Pollok betonte, dass Kirchenasyl immer nur ein letztes Mittel sei und keine dauerhafte Lösung bieten könne.

"Menschen zeigen, dass sie nicht alleine sind"
 
Die Veranstaltung war geprägt von einem lebendigen Austausch, bei dem einige Teilnehmer ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Asylverfahren und den Herausforderungen der Integration schilderten. Diese Geschichten machten deutlich, wie schwierig der Weg sein kann und wie wichtig eine verlässliche Begleitung ist.
 
Neben rechtlichen Aspekten lag der Fokus auch auf der praktischen Hilfe: Wie kann man Migranten in ihrem Alltag unterstützen? Die Antworten reichten von der Hilfe bei Behördengängen bis zur Begleitung bei der Suche nach Wohnraum und der Integration in die Kirchengemeinde. „Es geht darum, den Menschen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind“, fasste Kappler zusammen.
 
Die Initiative „Ministry of Accompaniment“ ist, da waren sich alle einig, ein wichtiger Schritt hin zu mehr Solidarität und praktischer Unterstützung. Menschen in herausfordernden Lebenslagen sollen sich in der Gemeinschaft willkommen und gut begleitet fühlen – das Netzwerk bietet ihnen genau diese starke Unterstützung.
 
Text: Henrik Evers, Redakteur beim Sankt Michaelsbund, Oktober 2024
 
Wer sich in Asylfragen in der Katholischen Englischsprachigen Gemeinde engagieren möchte, wendet sich an Pfarrer Dr. Stephan Kappler unter skappler@eomuc.de.

Englischsprachige Katholische Gemeinde München
Landsberger Straße 39
80339 München
Telefon: 089-500 3580, 089-2137-74410
Englischsprachige-Gemeinde.Muenchen(at)ebmuc.de
https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/englischsprachige-katholische-gemeinde-muenchen
Pfarrer Dr. Stephan Kappler, Gemeindeleiter
Pater Dr. Markus Dreher SJ, Seelsorgemithilfe
Pfarrvikar Dr. Paul Nwandu, Seelsorgemithilfe
Pater Jonas Piodo, SVD, Seelsorgemithilfe