Über pinke Teppiche führt der Weg durch die Messehallen des MTC World of fashion im Münchner Norden. Links und rechts prunken puderfarbene Blütenwände, blitzen goldene Eheringe, locken Hochzeitstorten. Dann und wann laufen dem Besucher Mädchen in Brautkleidern entgegen. In Halle 4, kurz vor der „Event Lounge“ in der die Brautmodenschauen stattfinden, stehen Markus Reischl und Elisabeth Hausa an Stand Nr. 404. Im Erzbischöflichen Ordinariat sind sie zuständig für Ehevorbereitung und -begleitung. Auf der
Hochzeitsmesse Trau Dich! wollen sie an diesem Wochenende Brautpaaren die Türen zur kirchlichen Hochzeit öffnen: „Viele Paare wissen gar nicht, dass sie katholisch heiraten könnten. Oder dass eine konfessionsverbindende Trauung mit zwei Geistlichen möglich ist.“, erklärt Markus Reischl.
Vermittlung von Kontakten Seit einigen Jahren ist das Erzbistum München und Freising zusammen mit dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat München mit einem Stand auf der Hochzeitsmesse Trau Dich! vertreten – auch im Coronajahr 2020 wollte Reischl diese Gelegenheit nicht auslassen. Damit Paare sich trotz der Einschränkungen für ihre Hochzeit informieren können, haben sich die Veranstalter einiges einfallen lassen: Die Besucher, die schon im Vorfeld online eines der limitierten Tickets kaufen mussten, bekamen zusätzlich eines von je drei Zeitfenstern am Samstag oder Sonntag angeboten. Gedrängel auf den extra breit angelegten Gängen konnte so nicht entstehen. Die Stände der über hundert Aussteller mussten klar voneinander abgegrenzt sein, zusätzliche Plexiglaswände und die obligatorische Mund-Nase-Bedeckung sorgten dafür, dass zu viel Nähe auf dieser Messe nicht entstand. Eilig mussten die Besucher über die pinken Teppiche laufen, denn nach zweieinhalb Stunden mussten sie Hallen wieder verlassen. Dann durfte nach einer Reinigungspause die nächste Besuchergruppe Inspiration für ihre Hochzeit sammeln.
Im besten Fall nehmen die Brautpaare auch in diesem Jahr etwas vom Stand des Erzbistums München und Freising mit nach Hause. Für interessierte Brautpaare hat Reischl gelbe Faltblätter mit Liedvorschlägen vorbereitet, Broschüren über den Ablauf der Trauung und Flyer mit dem Programm der Ehevorbereitungsseminare. Die hat Reischl sicherheitshalber Corona-fest gemacht. Präsenzveranstaltungen finden mit weniger Teilnehmern und einem guten Hygienekonzept statt, einige Kommunikationskurse für Paare gibt es sogar online via Zoom. Dann und wann hilft der Hochzeitsexperte im erzbischöflichen Ordinariat auch, die richtigen Ansprechpartner für ein Brautpaare herauszufinden: „Zuständig sind eigentlich immer die Ortpfarreien. Da vermitteln wir gerne die nötigen Kontakte“.