Klaus lebt schon länger in einer anderen Welt. Vergangenheit und Gegenwart sind dort eins geworden. Nur selten erkennt er noch Verwandte und Freunde, das Sprechen fällt ihm schwer, um sich selbst kann er sich schon länger nicht mehr kümmern. Vera muss 24 Stunden am Tag für ihn sorgen und ist dabei weitgehend auf sich allein gestellt. Längst hat sie seine frühere Rolle in der Ehe übernommen und muss sich um Dinge wie Reparaturen, Tanken oder Bankgeschäfte kümmern, die früher immer er erledigt hat. Sich mit ihren Freundinnen spontan zum Kaffeetrinken zu verabreden, ist nicht mehr möglich. Das alles belastet sie. Dazu kommt eine große Traurigkeit über den Verlust des geliebten Mannes, der zwar noch am Leben, aber nicht mehr der Mensch von früher ist. Damit klarzukommen kostet sie viel Kraft, zumal diese Trauer von ihrem Umfeld nicht wirklich wahrgenommen wird. „Der Mann lebt ja noch“, denken viele.
Als in ihrer Gemeinde ein
IKS-Kurs für die spirituelle Begleitung von Menschen mit Demenz angeboten wird, geht sie hin. Sie hofft, mit Gottes Hilfe neue Kraft schöpfen, die Herausforderungen der Pflege besser bewältigen und die Krankheit am Ende sogar akzeptieren zu können. Wenn vieles andere nicht mehr so wichtig erscheint, könnte die Religion ein Anker in der Erkrankung ihres Mannes werden. Das Leben würde wieder einen Sinn ergeben, sie selbst würde sich wieder lebendiger fühlen. Zu den Treffen kann sie ihren Mann sogar mitnehmen. Er wird dort kostenfrei betreut.
Die Herausforderungen der Pflege demenzkranker Partner besser bewältigen lernen, dabei unterstützen die IKS-Kurse.