Begegnungen finden vor Ort statt - bei einem Nachbarschaftstreff, einer gemeinsamen Wallfahrt oder im Café. Sie eröffnen neue Perspektiven und geben die Möglichkeit, sich mit unterschiedlichen Menschen auszutauschen. Im Erzbistum finden sich viele solcher Orte. Einige haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Begegnung im Haus der Kulturen und Religionen
Ganz für sich liegt das Kloster Maria Eck auf dem Klosterhügel mit Blick auf den Chiemsee. Doch die Idylle ist an dieser Stelle nicht mit Abgeschiedenheit gleichzusetzen, denn auch das Kloster mit seiner Wallfahrtskirche und dem Klostergasthof ist ein Ort, an dem Begegnung stattfindet. Seit 1891 sind dort Franziskaner-Minoriten ansässig; heute sind es fünf Ordensbrüder und eine Schwester der Barmherzigen Schwestern. Sie gestalten das Klosterleben und heißen Gäste aus aller Welt willkommen.
Die Wallfahrt nach Maria Eck ist eine der größten in der Erzdiözese München und Freising, und auch die Trachtenwallfahrt hat dort eine lange Tradition. Doch Maria Eck bietet auch die Begegnung im Stillen mit sich selbst, der Natur und Gott. Fußläufig vom Kloster liegt die Einsiedelei, in der man sich eine Auszeit nehmen kann. Dazu bietet das Kloster Exerzitien an und lädt dazu ein, bei einem Aufenthalt das Klosterleben kennenzulernen.
Wallfahrtsstätte und Kloster Maria Eck
Es soll ein Ort sein, an dem sich Menschen aller Religionen begegnen: Das Haus der Kulturen und Religionen München hat derzeit seinen Sitz in der evangelischen Nazarethkirche in München-Bogenhausen. Das Projekt wächst kontinuierlich und möchte Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und allen Glaubensrichtungen zusammenbringen. Unter dem Motto „Einheit in der Vielfalt“ gibt es Veranstaltungen wie interreligiöse Chorkonzerte, Meditationen zum Kennenlernen verschiedener religiöser Traditionen, Bildungs- und Begegnungsreisen und Podiumsdiskussionen. Doch geplant ist noch mehr: In Zukunft soll unter anderem ein Wohnheim für Studierende des „College of Interreligious Studies“ entstehen, ein interkultureller und interreligiöser Lernort. Auch Gebetsräume und ein Café der Begegnung sind vorgesehen.
Baumpflanzung im Garten des Hauses der Kulturen und Religionen
Im Herzen der Altstadt befindet sich der Sitz des Münchner Forums für Islam. Nur wenige Gehminuten vom Marienplatz befinden sich in dem Gebäude ein Gebetsraum, Büros und Veranstaltungsräume. Gerade in der Mittagszeit ist der Ort bei vielen Münchnerinnen und Münchnern beliebt: Die öffentliche Kantine „Mamas Küche“ tischt täglich frischgekochte türkische Hausmannskost auf.
Neben dem Freitagsgebet für die Mitglieder bietet der Verein auch zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge, Seminare, Lesungen und Ausflüge für alle Interessierten, um einen lebendigen Austausch zu ermöglichen. Somit wird gleichzeitig ein Ort geschaffen, an dem sich muslimische und nicht-muslimische Menschen begegnen können. Doch auch hier schlummert eine Vision: Der Verein plant ein zukünftiges Gemeindezentrum mit einer Akademie, einem Museum und einer Moschee.
Informationsveranstaltung im Münchner Forum für Islam
Die Begegnungen auf dem Petersberg in Erdweg bei Dachau stehen ganz im Zeichen der Wissensvermittlung. Schließlich will die Katholische Landvolkshochschule mit ihrem vielfältigen Programm eine Bildungsstätte und zugleich ein Ort der Seelsorge sein. Besonders ist auch die romanische Basilika, ein kunstgeschichtliches Denkmal, deren Architektur beinahe unverfälscht erhalten ist.
Mit ihrem Angebot gibt die Landvolkshochschule Impulse, damit die Besucher Kirche, Politik und Gesellschaft aktiv mitgestalten können. Auf dem Programm stehen Meditationen, Seminare über das Wesen der Pflanzen und zur Trauer, aber auch Tanzabende. Nicht nur Gleichgesinnte sollen sich auf dem Petersberg austauschen, auch Andersdenkende sollen in den gemeinsamen Dialog treten, um einander besser zu verstehen. Kulturelle und religiöse Unterschiede spielen hierbei keine Rolle. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten ihre Besucherinnen und Besucher auf ihrem Weg zu einer tieferen Beziehung zu Gott und bieten seelsorgliche Unterstützung.
Veranstaltung der Landesvolkshochschule auf dem Petersberg
Die Münchner Jugendkirche ist ein besonderes Gotteshaus. Hier begegnen junge Menschen nicht nur einander, sondern fühlen sich vor allem Gott besonders verbunden. Die Gottesdienste in der Jugendkirche wollen vor allem Jugendliche ansprechen. Sie sollen ausprobieren, wie Glaube und Gottesdienstfeiern funktionieren. Ein Beispiel dafür ist der Hollywood-Gottesdienst, eine Eucharistiefeier, bei der zur Verkündigung mit dem Medium Film gearbeitet wird.
Auch über die Sprache und Musikauswahl will die Jugendkirche junge Erwachsene erreichen. Neben den Gottesdiensten finden dort Konzerte, Taizé-Abende und Ausstellungen statt. Die Jugendkirche wird vom BDKJ in der Region München e.V. getragen, das Programm entsteht in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verbänden und Einrichtungen.
Im Mehrgenerationenhaus der Caritas in Taufkirchen kommen nicht nur Menschen allen Alters zusammen, auch die Nationalität spielt keine Rolle. Beim internationalen Brunch begegnen sich zugezogene Bürger und Alteingesessene, beim Seniorenmittagstisch gibt es täglich eine warme Mahlzeit. Das Erzählcafé sorgt ebenfalls dafür, dass Jung und Alt sich austauschen und einander bereichern. Außerdem wird Wert auf Inklusion gelegt: Alle sollen miteinbezogen werden.
Täglich finden 350 Kinder Platz im Hort oder im Kindergarten. Das Haus ist verantwortlich für die Schulsozialarbeit an der Grund- und Mittelschule Taufkirchen (Vils). Es verfügt über eine eigene Küche, in der täglich frisch gekocht wird. Für Familien und Senioren, aber auch für Menschen mit Migrationshintergrund gibt es vielfältige Bildungs- und Beratungsangebote.
Spielplatz und Garten des Mehrgenerationenhauses Taufkirchen
Text: Eileen Kelpe und Maximilian Lemli, Volontäre beim Sankt Michaelsbund, Juni 2022