Familienalltag: Raus aus dem Dauerstress Die Elternbriefe der katholischen Kirche geben Tipps für den Familienalltag

Termine über Termine, Dauerstress und Überlastung. Nicht nur im Arbeits-, sondern auch im Familienleben kann das für Gereitztheit und ein Überforderungsgefühl sorgen. Der neue Elternbrief gibt Tipps für erste Hilfe gegen den Stress und dafür, wie man dem Hamsterrad entfliehen kann.
 
Vater sitzt mit drei kleinen Töchtern auf und vor der Couch.
Seit einiger Zeit habe ich den Eindruck, dass bei uns zu Hause alles zu viel wird. Uns, das sind mein Mann, ich und unsere beiden Töchter (acht und sechs Jahre alt). „Eigentlich“ geht es uns allen gut. Wir haben keine finanziellen Sorgen, unsere Kinder sind gesund, wir wohnen schön und fahren in den Urlaub. Und trotzdem ist seit einiger Zeit die Stimmung immer wieder gereizt. Unglaublich viele Termine rund um die Kinder sind zu bewältigen. Manchmal wächst mir alles über den Kopf.

Sie beschreiben eine Situation, die sicherlich viele Familien betrifft: Überlastung, Eltern im Dauerstress, Mental Load…Die Gründe sind vielfältig. Zum einen steigen die Anforderungen von außen. Zum anderen stellen viele Mütter und Väter hohe Ansprüche an sich selbst und an das Familienleben. Und gerade wenn vermeintlich alles „in Ordnung ist“, ist es gar nicht so leicht, sich Belastungen einzugestehen. Denn dies scheint ja der Normalzustand zu sein. Umso besser, dass Ihnen die zunehmend gereizte Stimmung in Ihrer Familie auffällt. Was also können Sie tun?

Erste Hilfe gegen Stress

Geht es im Alltag hoch her, ist es zunächst einmal wichtig, die konkrete Situation zu entschärfen. Manchmal hilft es schon, nach einer kurzen Ankündigung gut für sich selbst zu sorgen und sich „runterzufahren“, indem Sie:
  • kurz auf den Balkon, in den Garten oder einmal um den Block gehen;
  • Atemübungen machen;
  • sich eine Tasse Tee oder Kaffee gönnen, diese ganz bewusst trinken und dabei nur auf den Duft und die Wärme des Getränks achten.
Also: Aus der stressigen Situation herauszugehen und sich bewusst auf etwas anderes oder etwas Entspannendes zu konzentrieren. Indem sie eine Eskalation vermeiden, geben Sie ein gutes Vorbild ab.

Raus aus dem Hamsterrad

Und wie lässt sich der ganze Stress langfristig in den Griff bekommen? Wir haben ein paar Ideen für Sie gesammelt:
  • Verschaffen Sie sich mit einem Familienkalender, Wochenplänen oder Listen einen Gesamtüberblick zu Ihren tatsächlichen Belastungen.
  • Überprüfen Sie, ob all diese Dinge wirklich notwendig sind: Welche Termine oder Aufgaben können Sie streichen?
  • Checken Sie die Aufgabenverteilung: Welches Familienmitglied erledigt was? Sind die Aufgaben fair verteilt? Sind auch Ihre Kinder altersgerecht daran beteiligt? Wo ist ein Ungleichgewicht? Gibt es Aufgaben, die Sie an andere außerhalb Ihrer Familie delegieren können? Wie lässt sich Ihr soziales Netz der Unterstützung weiter ausbauen?
  • Überdenken Sie Ihre Ansprüche. Sowohl Ihre eigenen als auch die Ihrer Familie. Ein Beispiel: Muss der Kuchen für Schul– oder Sportveranstaltungen immer selbst gebacken sein? Oder darf es auch mal die Torte aus der Tiefkühltruhe im Supermarkt sein?
  • Entwickeln Sie Ihre Optionen: Dies können feste Rituale und Abläufe sein. Oder die Einplanung von „leeren Zeiten“, zu denen Platz ist für Ungeplantes und Missgeschicke. Oder auch für Zeitaufwendigeres und für aufgestaute Aufgaben.
Und vor allem: Planen Sie für alle auch Me Time ein. Zeit für sich selbst. Um sich zu erholen und frische Kraft zu tanken.
 
Text: Sabine Maria Schäfer, Erziehungsberaterin, systemische Familientherapeutin und "Kess-erziehen" - Kurs-Referentin

Dieser Beitrag auf elternbriefe.de
 

Elternkurse "kess-erziehen"

Sie wünschen sich einen entspannteren Erziehungsalltag?
Die kess-erziehen-Kurse schauen in erster Linie auf das „Wie“ des Miteinanders und rückten damit die Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kindern in den Mittelpunkt. Dabei geht es nicht um Patentrezepte, die immer und überall gültig sind, sondern um eine achtsame und respektvolle Haltung und um einen konsequenten Umgang miteinander. Es gibt Impulsvorträge, Übungen, konkrete Anregungen für zu Hause und einen Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern. Hier erfahren Sie mehr zu den Kursangeboten.
 
"Elternbriefe du + wir" ist eine Initiative der katholischen Kirche. Herausgeber ist die Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung e.V.

45 Briefe begleiten Eltern von der Geburt bis zum neunten Geburtstag ihrer Kinder. Zu Themen wie Schwangerschaft, Taufe, Kirchenjahr und Missbrauch stehen Sonderausgaben zur Verfügung. Ein Team von Fachleuten, bestehend aus Erziehungsberatern, Ärzten, Theologen und Journalisten, erarbeitet die Beiträge und aktualisiert sie regelmäßig.

Die Elternbriefe gibt es als App, auf der Homepage www.elternbriefe.de und als Newsletter per E-Mail. Alle Angebote sind kostenlos!

Ehe- und Familienpastoral
Schrammerstr. 3
80333 München
Telefon: 089 2137-1244
eheundfamilie(at)eomuc.de
http://www.ehe-und-familie.info

Fachbereichsleiterin:
Agnes Passauer, Pastoralreferentin, Eheberaterin

Fachreferent:
Johannes Sporrer, Pastoralreferent, FamilienTeamTrainer

Fachreferent:innen in den Regionen:
Region München: Cornelia Schmalzl-Saumweber
Region Süd: Ulrich Englmaier, Martin Kienast
Region Nord: Cornelia Schmalzl-Saumweber

Referentinnen für Wertorientierte Sexualpädagogik:
MFM-Programm
mfm(at)eomuc.de
Tel. 089 213-77188
Josiane Wies-Flaig, Dipl. Sozialpädagogin

NFP/Sensiplan
nfp(at)eomuc.de
Natalie Oel
Tel.: 089 2137-2249