Eingeführt in die politische Debatte wurde der Begriff 1987 durch den Abschlussbericht der von der UN eingesetzten World Commission on Environment and Development
„Our common future“ (sog. Brundtland-Bericht).
„Sustainable development“ – nachhaltige Entwicklung – wird dort definiert als
„eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der jetzt Lebenden befriedigt (insbesondere die Grundbedürfnisse der Armen dieser Welt, denen oberste Priorität eingeräumt werden sollte), ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Ausgehend von den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen wird mit dem Begriff „nachhaltig“ also insbesondere die Sorge um die Sicherung der Lebensgrundlage aller aktuell und zukünftig auf dem Planeten lebenden Menschen, die Chance aller auf ein gutes Leben, in den Blick genommen. Als ‚Erfinder’ der Nachhaltigkeit gilt allerdings
Hannß Carl von Carlowitz (1645-1714), Leiter des sächsischen Oberbergamts in Freiberg und gläubiger Protestant. In seinem bahnbrechenden forstwirtschaftlichen Lehrbuch „Sylvicultura oeconomica“ (wörtl. haushälterischer Waldbau) von 1713 definiert er Nachhaltigkeit als eine Nutzung des Waldes, die kontinuierlich und beständig erfolgt und den Baumbestand nicht zerstört sondern gleichbleibend erhält. Ganz elementar geht es bei der Rede von der Nachhaltigkeit also von Anfang an darum, ein bestimmtes System (den Wald, den Planeten Erde, …) so zu nutzen, dass es mit dem Potential einer gleichbleibenden Nutzung erhalten bleibt.