Diözesanrat der Katholiken

Demokratisch gewählte Vertretung des Kirchenvolkes.
Der Diözesanrat repräsentiert mehr als 125.000 ehrenamtlich in Katholikenräten, Verbänden und Initiativen aktive katholische Frauen und Männer. Zu den Aufgaben des Diözesanrats gehört es, das wirtschaftliche, familiäre, gesellschaftliche und politische Umfeld so mitzugestalten, dass der Mensch gedeihen und sich entfalten kann.

EIN GRUNDBEDÜRFNIS DER MENSCHEN Diözesanrat formuliert Leitlinien für eine Lösung des Wohnraumproblems

Bezahlbarer Wohnraum
In der Metropolregion München verschärft sich der Mangel an bezahlbarem Wohnraum immer mehr und wird zu einer drängenden sozialen Frage. Der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising hat dazu eine Erklärung mit „Leitlinien und Handlungsperspektiven aus christlicher Perspektive“ herausgegeben. Darin werden die Kommunen dazu aufgerufen, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum als eine öffentliche Aufgabe wahrzunehmen. Auch von den kirchlichen Akteuren wird eine Selbstverpflichtung und ein klares Bekenntnis zu dieser Aufgabe verlangt. Die Entscheidung des katholischen Siedlungswerks München, die Mieten für die eigenen 3.000 Wohnungen für mehrere Jahre nicht mehr anzuheben, bezeichnet das Gremium als „einen wichtigen symbolträchtigen Schritt“. Auch Privatpersonen sollen laut Diözesanrat ihre Ansprüche und ihre Verantwortung überprüfen und zum Beispiel Nachverdichtungsprojekte nicht blockieren.
[Wortlaut der Erklärung][Pressemitteilung vom 13. Dezember 2019]

Gemeinde creativ: Wohnen - Schön … teuer!
Die Zeitschrift Gemeinde creativ widmet ein ganzes Heft dem Thema Wohnen (Ausgabe 01/2022). Mit grundsätzlichen Reflexionen, aber auch Beiträgen zu Initiativen von katholischen Verbände, z. B. über den Katholischen Männerfürsorgeverein, der 2020 in München ein Wohnheim eröffnet hat – für Menschen mit einem Vollzeitjob, die sich aber trotzdem keine Wohnung leisten können. Oder zu IN VIA oder Sant‘Egidio, die feststellen: die Schlangen vor der Bahnhofsmission werden länger, die an den Essensausgabestellen auch. Die Zahl der Wohnungslosen, sie steigt. [Weiter]

Beiträge von Martin Schneider, Grundsatzreferent beim Diözesanrat und Sozialethiker


Weitere Informationen, Beiträge, Sendungen etc. zum Thema


Bezahlbar wohnen. Anstöße der Evangelischen Kirche in Deutschland zur gerechten Gestaltung des Wohnungsmarktes im Spannungsfeld sozialer, ökologischer und ökonomischer Verantwortung

[www.ekd.de/wohnungsmarkt]

Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften: Wohnen - gutes Leben - Gerechtigkeit (Bd. 62, erschienen November 2021)
In gerechtigkeitstheoretischer Perspektive werden in dem Band spezifische Formen von sozialer und räumlicher Ungleichheit des Wohnens in den Blick genommen und wohnungspolitische Maßnahmen zur staatlichen Gewährleistung des Rechts auf Wohnen diskutiert. Abgerundet wird der Band durch einen Beitrag von Martin Schneider zum Thema "Ethische Ansprüche an das eigene wirtschaftliche Handeln. Zur Notwendigkeit von Standards für die Vergabe von kirchlichen Erbbaugrundstücken und Wohnimmobilien" [Weiter]

Wie wohnen wir?

Nirgendwo in der EU haben die Menschen weniger Wohneigentum als in Deutschland, dafür steigt der Platzbedarf pro Person immer weiter. In manchen Städten wird es sehr eng, auf dem Land stehen dafür oft Häuser leer. [Zahlen und Fakten zum Thema in der Süddeutschen Zeitung vom 29. Oktober 2021 (online)]

"Wir haben die letzten 50, 60 Jahre eine falsche Stadt gebaut".
Der Zürcher Architekt Andreas Hofer über seine Zeit als Hausbesetzer, die Wohnungsnot in Deutschland und den Trugschluss, dass der Markt alles regelt. [Beitrag in der Süddeutschen Zeitung vom 29. Oktober 2021 (online)]

Unser Boden
Siehe auch:
Impulspapier "Unser Boden - Fundament des Lebens. Hintergründe und Denkanstöße aus christlicher Perspektive". Der Diözesanrat weist darin auf die Problematik des Flächenverbrauchs in Bayern und weltweit hin, entwickelt eine biblisch fundierte Perspektive und zeigt potentielle Handlungsoptionen auf. [Weiter]