Vorwort
Unser Leben in den Industrienationen ist begleitet von unzähligen Möglichkeiten, sich gegen unvorhergesehene Schadensereignisse zumindest finanziell zu versichern. Fraglich ist, ob den Menschen im Süden solche Versicherungen ebenfalls zur Verfügung stehen und ob diese wirkungsvoll vor Armut schützen können.
Neben staatlichen Versicherungen, wie sie in einer Reihe von Ländern angeboten werden, entdecken inzwischen auch große kommerzielle Versicherungen zunehmend den Markt der "Mikro-Versicherungen". Darüber hinaus gibt es seit jeher Versicherungen auf genossenschaftlicher Basis. In unterschiedlicher Weise gründen alle ursprünglich auf dem Prinzip der Solidarität und einer Versicherung auf Gegenseitigkeit.
Gerade daraus ergeben sich jedoch zahlreiche Fragen: Geht es tatsächlich auch um das Wohl der Armen oder doch lediglich um den Profit? Wie ergänzen sich privatwirtschaftliche, genossenschaftliche und staatliche Versicherungen? Welche Rahmenbedingungen können das Gelingen der unterschiedlichen Systeme unterstützen? Welche Chancen ergeben sich für die Versicherten, der Armutsspirale zu entkommen?
Um auf solche und andere Fragen eine Antwort zu finden, laden das Institut für Gesellschaftspolitik (IGP) und der Diözesanrat der Katholiken (DR) Sie herzlich zu unserer gemeinsamen Fachtagung ein. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihre engagierte Teilnahme.
Prof. Dr. Hans Tremmel
Vorsitzender des Diözesanrats