In Bewegung kommen
Diese Stadt bringt Menschen in Bewegung. Hier baute Karl Drais sein berühmtes Laufgerät. Mit der Draisine schuf er die Urform des heutigen Fahrrades und das erste Fortbewegungsmittel auf der Grundlage des Zweiradprinzips. Scheinbar von selbst bewegte sich die Erfindung von Carl Benz. 1888 rollte Bertha Benz über die Straßen der Stadt und begann ihre legendäre erste automobile Fernfahrt. Nicht nur Landwirte kennen die Maschine, die von der Heinrich Lanz AG in dieser Stadt hergestellt wurde und aussah wie ein großer Hund. Lanz Bulldog war zwar nur die Bezeichnung dieses Ackerschleppers, aber Bulldog wurde zum Synonym für Traktoren generell. Schließlich darf in der Erfinderaufzählung der Stadtsöhne auch der Flugzeugingenieur Julius Hatry nicht fehlen, der 1929 das erste Raketenflugzeug der Welt konstruierte. Apropos Söhne, eine der erfolgreichsten deutschen Musikgruppen bezeichnet sich schlichtweg als Söhne dieser Stadt. Ihre Lieder bewegen Menschen auch innerlich, weil die Songtexte ganz unverblümt religiöse Inhalte transportieren.
Längst wissen Sie, dass hier von Mannheim die Rede ist, jener zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs, die aufgrund ihres schachbrettartigen Grundrisses auch Quadratestadt heißt.
Für uns Katholiken ist diese Stadt deshalb so interessant, weil die Deutsche Bischofskonferenz dorthin zur Auftaktveranstaltung eines überdiözesanen Gesprächsprozesses eingeladen hat. Die Standortanalyse Anfang Juli stand unter der Überschrift: „Im Heute glauben.“ Es war trotz mancher Versuche, dieses Treffen im Vorfeld schlecht zu reden, eine gelungene, eine ermutigende, eine hoffnungsvolle Begegnung von unterschiedlichsten Menschen guten Willens. Aber es war eben nur der Anfang eines Prozesses, der über mehrere Jahre angelegt ist und der aufgrund verschiedenster Umstände alles andere als einfach sein wird. Um es mit dem Liedtext des bekanntesten der Söhne Mannheims, Xavier Naidoo, zu sagen: „Dieser Weg wird kein leichter sein.“ Auch Carl Benz hätte mit seiner Idee ein Lied davon singen können. Und seien wir ehrlich, als Christen wissen wir, dass der Weg in der Nachfolge Christi nicht nur überschäumende Euphorie sein kann. Es geht um den Weg der Kirche in das 21. Jahrhundert hinein. Und den können wir nur gemeinsam gehen. Kommen also auch Sie nach Mannheim. Denn dort findet im nächsten Jahr der Katholikentag unter dem Motto „Einen neuen Aufbruch wagen“ statt. Es wird ein Glaubensfest, das Sie bewegen und hoffentlich begeistern wird. In Mannheim werden Sie gebraucht, mit Ihren Ideen, Ihren Argumenten, Ihren Fragen und Ihren Erfahrungen, mit Ihrer Freude über und Ihrer Kritik an der Kirche. Merken Sie sich den 16.-20. Mai 2012 vor, kommen Sie – ob mit Fahrrad oder Bulldog – und nehmen Sie Ihre Freunde und Ihre Pfarrgemeinden mit.