"Frieden leben" - Stimmen zum Bennofest

Nadine Bickmann

Frieden ist nicht selbstverständlich

"Mir als Fanprojekt-Mitarbeiterin ist es ein besonderes Anliegen, junge Menschen dafür zu sensibilisieren, dass der Frieden in unserer Gesellschaft nicht selbstverständlich ist. Auch im Fußball finden sich viele friedensstiftende Elemente – das zeigen die jährlich stattfindenden Aktionen rund um den Erinnerungstag im deutschen Fußball 'Nie wieder' am 27. Januar. Dann erinnern zahlreiche Fankurven beispielsweise durch Choreographien und Durchsagen im Fußballstadion an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz."

- Nadine Bickmann, Initiative „!Nie Wieder – Erinnerungstag im Deutschen Fußball"

Nicole Ernst

Tolerantes Miteinander fördern

"Die Freizeitstätte KistE des Katholischen Jugendsozialwerks München e.V. im Münchner Stadtteil Hasenbergl ist eine Einrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Zu uns kommen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von zehn bis 20, maximal 26 Jahren. Viele von ihnen leben in beengten Wohnsituationen und können bei uns Freunde treffen, Sport machen, kreative Angebote nutzen, ihre eigenen Songs aufnehmen, sich beraten lassen oder auch nur 'chillen'. Fast 90 Prozent unserer Besucher:innen haben eine Migrationsgeschichte. Wir sind 'Friedensstifter', weil wir ein demokratisches, tolerantes, interreligiöses und inklusives Miteinander fördern. Wir erfüllen damit einen wichtigen Beitrag innerhalb der sozialen Infrastruktur unseres Sozialraums und der gesamten Landeshauptstadt München."
 
- Nicole Ernst, Leiterin der Freizeitstätte KistE des Katholischen Jugendsozialwerks München e.V.

Johanna Gressung

Starke Friedensstifter:innen

„Kinder und Jugendliche sind starke Friedensstifter:innen, wenn sie sich an Sozialaktionen wie den Sternsingern oder der 72-Stunden-Aktion beteiligen, aber auch wenn sie geflüchtete Kinder herzlich in ihren Klassen und Freundeskreisen aufnehmen.“ 

- Johanna Gressung, Diözesanjugendseelsorgerin

Thomas Jansing

Frieden lebt durch uns

"Für den niederländischen Philosoph Baruch de Spinoza ist Friede 'nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen, Gerechtigkeit'. Jede und jeder von uns kann also zum Frieden in der Welt beitragen. Er lebt durch uns."

- Thomas Jansing, Initiator und Vorstandsvorsitzender von Sternstunden

Ursula Kalb

Frieden heißt Brücken bauen

"Sant‘Egidio ist eine geistliche Gemeinschaft, deren drei Grundpfeiler Gebet, Freundschaft mit den Armen und Frieden sind, ausgehend von der Botschaft Jesu, ein Reich des Friedens aufzubauen. Papst Franziskus lehrt uns, von der Peripherie auszugehen und in den Armen dem Herrn zu begegnen (Mt 25,31ff). Sant’Egidio ist von Anfang an diesen Weg gegangen. In den Peripherien der Welt, ob in Rom, Buenos Aires, Kiew, Jakarta oder München, leben wir die Freundschaft mit älteren Menschen in Heimen, mit Obdachlosen und Geflüchteten. Dabei werden alle in die Verantwortung für die Ärmeren mit einbezogen: 'Niemand ist zu arm, um nicht einem noch Ärmeren zu helfen.' Frieden stiften bedeutet genau das: Mauern einzureißen zwischen den Generationen, den Flüchtlingen und den Menschen auf der Straße. Das geschieht durch Begegnung und Sprechen. In der 'Mensa Sant’Egidio' sitzt man bei gutem Essen gemeinsam am Tisch. Die geflüchteten Kinder der 'Schule des Friedens' besuchen alte Menschen im Heim, die Obdachlosen der Mensa spenden für Malawi. Das Gebet für den Frieden, das jeden Monat in der Bürgersaalkirche stattfindet, erinnert an jedes einzelne Land im Krieg. Wir glauben an die Kraft des Gebetes, das Berge versetzen kann und Frieden stiften kann, wo Menschen es nicht können."

- Ursula Kalb, Ansprechpartnerin der Gemeinschaft Sant‘Egidio in München. 

Michael Krischer

Frieden und Versöhnung

"Missio München engagiert sich in seinen Kampagnen immer auch für Frieden und Versöhnung. Heuer geht es uns besonders um die Solidarität mit den letzten verbliebenen Christen im Nahen Osten. Im Mittelpunkt stehen drei Länder, in denen das Christentum eine sehr lange Tradition hat, die Existenz der Christen jedoch mehr denn je bedroht ist: Syrien, Libanon und Ägypten.
Jede Unterstützung für sie trägt zu Frieden und Versöhnung bei, auch dort, wo Glaube und Religion zu politischen Zwecken missbraucht werden."
 
- Dr. Michael Krischer, Kampagnenkoordination beim internationalen katholischen Missionswerk Missio München

Martin Pilgram

Auf jeden Einzelnen kommt es an

"Pax Christi wurde vor mittlerweile 78 Jahren in Frankreich gegründet. In Deutschland feiert Pax Christi in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Seither versuchen wir, Friedensstifter zu sein. Gewaltfreiheit steht für uns im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Und gerade heute nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist Frieden wichtiger denn je. Es muss darum gehen, diesen Krieg und damit das Sterben möglichst schnell zu beenden. Dies kann nur durch Verhandlungen geschehen. In dieser krisenhaften Zeit muss es auch darum gehen, dass sich jeder Einzelne friedlich verhält und unsere Gesellschaft sozialer wird."

- Martin Pilgram, Diözesanvorsitzender von Pax Christi

Bettina Spahn

Ehrliche Anstrengung um wirklichen Dialog

"Frieden wird mir geschenkt im Bemühen, jeden Menschen anzuerkennen und wertzuschätzen, mit allem, was ihn ausmacht. Frieden spüre und erlebe ich in gemeinsamer und ehrlicher Anstrengung um gelingende Kommunikation und wirklichen Dialog. Dies betrifft mich ganz persönlich und auch meine Arbeit in der Bahnhofsmission. Im Sinne des franziskanischen 'pace e bene' darf ich so auf einer guten Lebensspur unterwegs sein."

- Bettina Spahn, katholische Leiterin der Bahnhofsmission München 

Rita Zirngibl

Bildung trägt zum Frieden bei

"Bildung weitet den Blick für andere Kulturen und Religionen, verringert dadurch die Angst vor 'Fremdem' und fördert Toleranz und gegenseitige Achtung. Sich anbahnende Konflikte – im Kleinen wie im Großen – erkennen, deren Ursachen durchschauen und sich lösungsorientiert auf Verständigung hin einsetzen zu können, verlangt ein hohes Maß an Reflexion und Vermittlungskompetenz. Soziales wie wirtschaftliches Ungleichgewicht, ein möglicher schwelender Krisenherd, lässt sich durch Bildung aller mit Chancen auf bessere Lebensverhältnisse einigermaßen ausgleichen. Initiator, Förderer und Garant von Frieden zu sein, gelingt meines Erachtens der Bildung, wenn 'Herzensbildung' mitgedacht wird, denn nur mit ihr erfährt jeder Mensch die ihm bedingungslos zustehende Wertschätzung, und erworbene Kompetenzen werden für ein friedvolles Miteinander genutzt."

- Sr. M. Rita Zirngibl, Direktorin der Mädchenrealschule der Armen Schulschwestern in Regensburg-Niedermünster