Zu Gottesdiensten im Gedenken an den Heiligen Benno, den Stadtpatron Münchens, luden 2020 Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg und Hiltrud Schönheit, Vorsitzende des Katholikenrates der Region München, für Sonntag, 14. Juni, ein. Der Weihbischof feierte einen Festgottesdienst sowie die Vesper im Liebfrauendom. Das zweitägige Bennofest, bei dem sich im Rahmen des Stadtgründungsfestes katholische Pfarreien, Verbände und Organisationen mit Informationsständen und einem Bühnenprogramm präsentieren, musste wegen der geltenden Auflagen im Rahmen der Corona-Schutzmaßnahmen entfallen. „Leider geht es uns wie vielen im Moment: Wir mussten Geburtstagsfeiern absagen, Erstkommunion- und Firmungsfeiern. Nichts ging mehr“, drückt Schönheit ihr Bedauern aus. „In den Gottesdiensten wollen wir den Heiligen Benno um seine Fürsprache bitten in Zeiten der Coronapandemie“, ermutigt der Weihbischof mit der Katholikenratsvorsitzenden in einem Videobeitrag der Serie „Mittwochsminuten“. (Video siehe unten)
„Corona hat uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht“, stellt Schönheit fest, wie das Leben auch dem Heiligen Benno einen Strich durch die Rechnung gemacht habe. In dem kurzen Film, der unter anderem am Benno-Portal und vor der Reliquien-Büste des Heiligen im Münchner Dom gedreht wurde, erzählen die Vorsitzende und der Weihbischof die Geschichte Bennos nach: Im elften Jahrhundert Bischof von Meißen, musste er aufgrund politischer Wirren seine Bischofsstadt verlassen. Zuvor verschloss er zur Sicherheit die Tore des Domes und warf den Schlüssel in die Elbe. „Dadurch kam das kirchliche Leben in Meißen zum Erliegen – auch eine Art Lockdown, wie wir es in der Zeit der Coronakrise erleben mussten“, merkt zu Stolberg an. Als Benno drei Jahre später unerkannt als Pilger nach Meißen zurückkehrte, fand er in einem Fisch, den man ihm in einem Wirtshaus servierte, den Schlüssel zu seinem Dom wieder. „Der Fisch war ein geheimes Erkennungszeichen in Zeiten der Christenverfolgungen“, erläutert der Weihbischof die Symbolik, „denn das griechische Wort für Fisch, ,Ichthys‘, ist so etwas wie ein kurzes Glaubensbekenntnis, auf Deutsch: ,Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter‘.“ Der Schlüssel stehe für die Aufgabe des Bischofs, „den Menschen die Wege zu Christus aufzuschließen“, so zu Stolberg weiter. „Die Legende vom Heiligen Benno zeigt uns, wie sehr es sich lohnt, unser Vertrauen auf Jesus Christus zu setzen“, betont Schönheit.
Predigt zum Bennofest von Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg im Münchner Liebfrauendom am Sonntag, 14. Juni 2020