Der Nachlass von Kardinal Faulhaber im Erzbischöflichen Archiv München wird seit 1998 hauptamtlich betreut. Hierdurch sollte die Nutzung des Nachlasses professionalisiert werden. Deshalb wurde auch das vorliegende Findbuch aus den 1960er Jahren von Dr. Witetschek retrodigitalisiert, um die Recherche und Nutzung des Bestands zu verbessern.
Aufgrund der Bedeutung des Teilfonds I, der die Beziehungen zum Vatikan beinhaltet, wurde hier zusätzlich mit einer Feinverzeichnung im Sinne einer Einzelblattverzeichnung begonnen. Bei den anderen Teilfonds sollte die übliche Verzeichnung nach archivischen Gesichtspunkten vorgenommen werden, wobei zentral die Erfassung der in den Akten vorkommenden Personen ist, um so die Recherchemöglichkeiten zu verbessern. Zudem sollten die Betreffe und Laufzeiten präzisiert werden.
Der letzte Sekretär von Kardinal Faulhaber, Johannes Waxenberger, hat 1952 zahlreiche Dokumente, darunter die Tagebücher des Kardinals, an sich genommen. Nachdem dessen Nachlass 2008 vom Archiv übernommen wurde, konnten hierin Dokumente von Kardinal Faulhaber lokalisiert und aus dem Sekretärsnachlass ausgeschieden werden. Soweit möglich, wurden Sachakten rückgebildet; die Verzeichnung geschah entsprechend der Teilfonds I-IX; gleiches gilt auch für die 2008 aus dem Erzbischöflichen Palais und der Dombibliothek Freising übernommenen Akten von Kardinal Faulhaber.
2013 begann ein von der DFG gefördertes Projekt zur Edition der stenographischen Tagebücher Faulhabers (
www.faulhaber-edition.de). Im Zuge der Bearbeitung zeigte sich schnell, dass die umfangreichen Beiblätter mit stenographischen Notizen im NL Faulhaber eng mit den Tagebuch-Einträgen in Beziehung stehen und bei der Edition (in Auswahl) ebenso zu berücksichtigen sind.
Begleitend wurde deshalb über eine vom Erzbischöflichen Stuhl finanzierte Projektstelle begonnen, den NL Faulhaber neu umfassend und einheitlich zu verzeichnen. Hierbei werden auch die stenographischen Notizen inhaltlich erfasst, um die Nutzungsmöglichkeiten für Nutzer wie DFG-Projekt deutlich zu verbessern.
Diese Arbeiten werden voraussichtlich 2020 zum Abschluss kommen. Anschließend werden die verbesserten Erschließungsdaten online zur Verfügung gestellt, bis dahin ist eine Nutzung über das
vorliegende Findbuch von Witetschek mit den Nachträgen von 2008 möglich.