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Nachlass Balthasar Mang

Der aus der Pfarrei Arget (Landkreis München) stammende Maler Balthasar Mang d.Ä. (1720-1803) heiratete 1754 die Witwe des Buchbacher Malers Joseph Dominikus Mazole (bzw. Mezole) und übernahm dessen Werkstatt. Bis zu seinem Tod blieb er in Buchbach (Landkreis Mühldorf a. Inn) ansässig und schuf zahlreiche Fresken und Altarbilder in Kirchen des südostbayerischen Raums.

Sein zeichnerischer Nachlass wird heute zum einen Teil im Archiv des Erzbistums, zum anderen im Geschichtszentrum und Museum Mühldorf a. Inn verwahrt. Der durch Diözesanarchivar Prälat Michael Hartig (1878-1960) ins Archiv des Erzbistums gekommene Nachlassteil stammt aus dem Besitz eines Nachfahren Mangs. Er umfasst Entwürfe (in verschiedenen Arbeitsstadien) zu Wand- und Deckenfresken, Altarbildern und Raumdekorationen, Studienblätter, Nachzeichnungen von Werken anderer Künstler und Zeichnungen von fremder Hand. Miteinander bildeten sie das Arbeitsmaterial eines regional bedeutsamen Künstlers.

Wunder des heiligen Isidor<br/>Entwurfszeichnung von Balthasar Mang d.Ä., um 1765
Wunder des heiligen Isidor
Entwurfszeichnung von Balthasar Mang d.Ä., um 1765

Für die Bildausstattung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Rattenkirchen (Landkreis Mühldorf a. Inn) waren neben Darstellungen der Kirchenpatronin (vgl. amtliche Überlieferung) und des Lebens Jesu auch solche des heiligen Isidor von Madrid vorgesehen, zu dessen Ehren am Ort eine Bruderschaft bestand. Gemäß dem Konzept, das Pfarrer Franz von Paula Hochenleutner (amtierend 1761-1768) an die Freisinger Bistumsverwaltung schickte, sollten an der Front der unteren Empore „einige Wunderthaten des heil. Bauersman Isidori“ gemalt werden. Die Bilder wurden entweder nicht ausgeführt oder später übermalt. Drei Entwürfe dazu mit insgesamt sechs Szenen haben sich aber im Nachlass Balthasar Mangs erhalten.
Einer davon zeigt den Heiligen in ländlicher Tracht und mit einer Hirtenschaufel als Attribut auf einer Wolke sitzend. Ihm wenden sich Votanten in zwei Notlagen zu: Links wurden mindesten fünf Personen von einer umstürzenden Mauer begraben; rechts verweist eine Frau auf ihr Leiden an ihrem (entblößten) linken Bein. In beiden Fällen legte der heilige Isidor offenbar erfolgreich Fürsprache bei Gott ein. Die diesbezüglichen Texte sollten in die Schriftbänder am unteren Rand der Darstellung eingetragen werden.

Archiv des Erzbistums München und Freising, Plansammlung PLS20162