Unter Plänen im archivischen Sinn sind handgezeichnete Darstellungen von Bau- und Kunstwerken oder Landkarten zu verstehen. Sie entstanden beim Entwurf neuer Werke, um bestehende Zustände festzuhalten oder um in Streitfällen Sachverhalte zu veranschaulichen. In der Regel handelt es sich um Unikate, die nur in diesem einzigen Exemplar existieren.
Das Archiv des Erzbistums München und Freising besitzt eine Sammlung von rund 1.050 derartigen Planzeichnungen vom späten 17. bis ins 20. Jahrhundert und von unterschiedlicher Herkunft. Entweder wurden sie aus konservatorischen Gründen den Akten, deren Bestandteil sie ursprünglich waren, entnommen oder sie gelangten unabhängig vom behördlichen Schriftgutlauf durch Kauf bzw. Schenkung ins Archiv.
Den Kernbestand (von etwa einem Fünftel) bilden die Pläne aus amtlichen kirchlichen Provenienzen (Ordinariat, Pfarreien). Diese Pläne entstanden vor allem im Zuge von Bauplanungen kirchlicher Institutionen und deren Genehmigung durch die kirchliche Oberbehörde. Unter den zahlreichen Plänen, die darüber hinaus als Sammlungsgut erworben wurden, befinden sich neben interessanten Einzelstücken auch einige Gruppen von Plänen, die angesichts ihrer relativen Geschlossenheit von besonderer Bedeutung für die Forschung sind und die man zum Teil nicht in einem Diözesanarchiv vermuten würde.
Die einzelnen Teilsammlungen sind somit:
Die Plansammlung umfasst neben Zeichnungen von handwerklich-schlichter Qualität und eher technischer Zielsetzung auch Arbeiten bedeutender Künstler, etwa der Maler Johann Michael Rottmayr (1654-1730) und Nikolaus Gottfried Stuber (1688-1749) oder des Bildhauers Ignaz Günther (1725-1775).
Die Sammlung wird im Zuge von Erschließungsmaßnahmen und der Übernahme pfarrlicher oder klösterlicher Archivbestände laufend ergänzt sowie gelegentlich durch Kauf oder Schenkung erweitert.