„Joseph Stiegler“

Zettel zum Findling „Joseph Stiegler“, 1807
Zettel zum Findling „Joseph Stiegler“, 1807
Bei dem neun Tage alten Buben, den man am 8. Oktober 1807 (wie im Taufeintrag vermerkt) „in schlechte Lumpen eingehüllt“ im Treppenhaus eines Hauses gleich neben der Frauenkirche fand, lag ein Zettel, den die Mutter geschrieben hatte. Die Umstände, die sie zur Aussetzung ihres Kindes veranlassten, sind darin folgendermaßen angedeutet: Sie wisse nicht, wer der Vater sei, der Winter stehe vor der Tür, und sie sehe aus Armut keinen anderen Ausweg. Zugleich bittet sie die Finder um eine christliche Erziehung des Kindes, das bereits getauft sei und Joseph heiße.

Archiv des Erzbistums München und Freising, Dompfarramt 862

 

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