„Findelkind“ auf dem Anger

Kupferstich Nr. XLVIII aus: Anton Baumgartner, Polizey-Uebersicht von München vom Monat Dezember 1804 bis zum Monat April 1805
Kupferstich Nr. XLVIII aus: Anton Baumgartner, Polizey-Uebersicht von München vom Monat Dezember 1804 bis zum Monat April 1805. Nebst 52 Kupferstichen mehrere Kirchen, Gebäude, Nationalgebräuche und Gewerbe vorstellend und beschreibend, München 1805; kombiniert mit einer Christkind-Darstellung des 19. Jahrhunderts
In den wöchentlich erscheinenden ‚Polizei-Übersichten‘ behandelte der Münchner Polizeidirektor Anton Baumgartner (1761-1831) vor allem Themen der öffentlichen Ordnung (Bevölkerungsstatistik, „Reinlichkeit, Schönheit, und Bequemlichkeit der Stadt“, Lebensmittelversorgung, Gewerbe). Darüber hinaus sollten nach und nach „alle Häuser von München in ihren Umrissen“ sowie jeweils eine „andere Merkwürdigkeit, oder ein Kostüm aus München“ in Kupferstichen dargestellt werden, um sie für die Nachwelt zu dokumentieren. Auf diese Weise entstand eine wertvolle Ansichtenfolge gerade aus der Entstehungszeit der gezeigten Dokumente zu Findelkindern. Sie vermittelt somit u.a. eine Vorstellung der Hauseingänge, in denen Kinder oft abgelegt wurden.

In der gezeigten Montage ist die Hausdarstellung mit einem Wickelkind aus einer Weihnachts-Darstellung kombiniert.

Dombibliothek Freising 182 108, ad XLIII, Samstag den 21. November 1805 [Bild 282]; Archiv des Erzbistums München und Freising, Grafiksammlung o.Nr.

 

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