Die Taufe der fünf „Mohren“ erfolgte am 30. März 1839 im Münchner Dom. Die Besonderheit dieser öffentlichen Tauffeier zeigt sich einerseits am prominenten Termin in der Frühe des Karsamstags im Rahmen der Auferstehungs-Feier, andererseits in der Anwesenheit des Domklerus und der Taufspendung durch einen Domkapitular. Dabei wurde das neu geweihte Taufwasser verwendet.
Die Informationen, die das Taufbuch der Dompfarrei zu den fünf Täuflingen gibt, stammen hauptsächlich aus einem
Schreiben, das der herzogliche Hofmeister, der Geistliche Dr. Andreas Kellner, an das Dompfarramt gerichtet hatte.
Kellner hatte auch den Hauslehrer im Religionsunterricht unterstützt.
Besonders bemerkenswert erscheint der hier dokumentierte zweimalige Namenswechsel von den ursprünglichen afrikanischen zu arabischen Namen und von diesen zu den christlichen Taufnamen. Dies markiert symbolträchtig einen zweimaligen Identitätswechsel, der den Jugendlichen auferlegt wurde.
Als Taufpaten und Namengeber fungierten Herzog Max, dessen Nichte Herzogin Teodolinde von Leuchtenberg, Leutnant Graf Alexander Jenison, der Lehrer der Buben, Carl Tutscheck, und der Wagenfabrikant Georg Lankensperger. Dass für den Herzog und die Herzogin dabei im Taufbuch eine Vertretung dokumentiert ist, lässt annehmen, dass beide dem Taufakt nicht persönlich beiwohnten.
Archiv des Erzbistums München und Freising, Matrikeln M9286, fol. 172v-173r [Bild 182]