König Max I. Joseph von Bayern

Kupferstich von Karl Ernst Heß nach einem Gemälde von Joseph Stieler (1814)
 
Kupferstich von Karl Ernst Heß nach einem Gemälde von Joseph Stieler (1814)

Der aus einer Nebenlinie des Pfälzer Zweiges der Wittelsbacher stammende Max Joseph (1756-1825) war bis zur Revolution im französischen Militärdienst tätig. Seit 1795 Herzog von Zweibrücken, trat er 1799 als Kurfürst Max IV. Joseph das pfälzisch-bayerische Erbe an. Nach den Niederlagen des Reichs gegen das revolutionäre Frankreich, die u.a. 1802/03 zur Säkularisation aller Hochstifte und Klöster in Bayern führten, schuf das Bündnis mit Napoleon die politischen Voraussetzungen für die Annahme des Königstitels am 1. Januar 1806. Zusammen mit seinem Minister Maximilian von Montgelas baute Max I. Joseph aus den ererbten und zahlreichen hinzugewonnenen Territorien das neue Bayern in den bis heute fast unveränderten Grenzen auf, organisierte die Staatsverwaltung neu und gab seinem Königreich 1808 erstmals eine Verfassung.

Die Neuordnung des Kirchenwesens bildete einen wichtigen Teil seines Reformprogramms. Die Gleichberechtigung der Konfessionen war angesichts dessen, dass das neue Königreich aus traditionell katholischen und traditionell evangelischen Gebieten bestand, eine politische Notwendigkeit. Der Abschluss eines eigenen Konkordats mit dem Heiligen Stuhl sollte die Souveränität Bayerns ebenso stärken wie die Übereinstimmung der Außengrenzen der bayerischen Bistümer mit den neuen Grenzen des Königreichs und das königliche Recht, die bayerischen Bischöfe zu nominieren.

Archiv des Erzbistums München und Freising, Graphiksammlung GSP 18 518