Der letzte Fürstbischof: Joseph Konrad von Schroffenberg

Kupferstich Porträt
 
Kupferstich von Joseph Anton Zimmermann, 1790

Joseph Konrad von Schroffenberg (1743-1803) war seit 1780 Fürstpropst von Berchtesgaden und seit 1790 zudem Fürstbischof von Freising und von Regensburg. Der Stich – entstanden als Widmung einer Schrift über das erneuerte Heilbad Mariabrunn bei Dachau – zeigt ihn mit Verkörperungen, Wappen und Ansichten der Dome der beiden Bistümer Freising (links) und Regensburg.

Schroffenberg wurde 1790 in einer krisenhaften Situation zum letzten Freisinger Fürstbischof gewählt. Das Hochstift Freising war hoch verschuldet; zudem hatte mit dem Ausbruch der französischen Revolution 1789 eine tiefgreifende politische Umwälzung begonnen. Vor der Wahl hatte der bayerische Kurfürst Karl Theodor gegenüber dem Domkapitel unmissverständlich erklären lassen, dass Freising sich angesichts seines Schuldenstandes einen nicht auch anderweitig versorgten Bischof nicht mehr leisten könne. Zudem gebe es im Kapitel niemand mit ausreichender Verwaltungs- und Wirtschaftserfahrung. Er werde deshalb einen Gewählten „ex gremio“ (d.h. aus dem Kreis des Domkapitels) nicht akzeptieren. Der unter solchem politischen Druck gewählte Fürstpropst Schroffenberg erwies sich als Glücksfall für das Hochstift. In engem Zusammenwirken von Bischof und Domkapitel wurden ein Wirtschaftsplan aufgestellt und die Hochstiftsverwaltung reformiert. Erste Erfolge waren schon sichtbar, als über die ganze Reichskirche das Ende hereinbrach.

Gesundheitlich seit Längerem angeschlagen, zog sich Fürstbischof Schroffenberg schon vor der bayerischen Herrschaftsübernahme in Freising nach Berchtesgaden zurück. Dort starb er am 4. April 1803 und wurde in der Stiftskirche beigesetzt.

Archiv des Erzbistums München und Freising, Grafiksammlung GSP 18 830