Das Bistum Freising in seiner größten Ausdehnung

Schematismus der Diözesan-Geistlichkeit
 
Schematismus der Diöcesan-Geistlichkeit des Bisthums Freysing. Für das Jahr 1819, Landshut [1819]

In den Jahren nach 1803 führten die tiefgreifenden politischen Umwälzungen der napoleonischen Epoche zu zahlreichen Veränderungen der Staatsterritorien und in deren Gefolge auch zu Änderungen der geistlichen Zuständigkeiten. Die bayerische Regierung beendete dort, wo sie es kraft Landesherrschaft vermochte, die Jurisdiktion der auswärtigen Bischöfe über bayerisches Gebiet. So mussten 1808 der Erzbischof von Salzburg und der Bischof von Chiemsee ihre Amtsgewalt über die in Bayern gelegenen Teile ihrer Diözesen „provisorisch“ an das Vikariat Freising delegieren.

Dadurch wuchs im Laufe weniger Jahre die Zahl der Seelsorgestellen, für die man in Freising zeitweilig zuständig war, von rund 280 auf über 400, die der Seelen von rund 272.000 auf über 440.000. Die dem Schematismus für das Jahr 1819 beigegebene „General-Tabelle über den Seelenstand“ zeigt die größte Ausdehnung, die das Bistum Freising vorübergehend erreichte: Unter I. sind die Dekanate des alten Freisinger Bistumsgebiets aufgeführt, unter II. die im neuen und unter III. die „im neuesten Bisthums-Antheil“. Teile des letzteren gingen bei der endgültigen Festlegung der neuen Bistumsgrenzen 1821/22 an das Bistum Passau.

Bibliothek des Metropolitankapitels München, Schematismen o.Sign.