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Orts- und Pfarrgeschichte Fundorte und Anlaufstellen


Index

 
Fundorte_Anlaufstellen

1. Kommunalarchive

Bei älteren Kommunen (Märkte, Städte) kann das Kommunalarchiv folgende Unterlagen zu kirchlichen Betreffen enthalten:
  • Kirchenrechnungen
  • Verwaltung von Benefizien und anderen kirchlichen Stiftungen
  • Besetzungsrecht für kirchliche Stellen
Vgl. hierzu die Übersicht zu den Archiven in Bayern
 
 

2. Staatliche Archive

Staatliche Archive verwahren Unterlagen zu kirchlichen Betreffen aus zweierlei Ursprung:
  • Unterlagen über Kirchen und Pfarreien aufgrund Ausübung staatlicher Rechte
    • Kirchenrechnungen
    • Bauakten
    • Präsentationsrechte
    • Visitationen
    • Aufsicht über Klöster
  • durch Rechtsnachfolge (v.a. bei der Säkularisation 1802/03) übernommene Unterlagen kirchlicher Herkunft
    • Unterlagen der aufgehobenen Klöster und Stifte (auch über die ihnen zugehörigen Pfarreien)
    • Unterlagen der aufgehobenen Fürstbistümer
Vgl. hierzu die Findmittel der Staatlichen Archive Bayerns
 
Eine besonders wichtige Quelle zur Geschichte von Orten und Kirchen im alten Bistum Freising (mit zahlreichen Ersterwähnungen) sind die „Freisinger Traditionen“, das Verzeichnis der Besitzerwerbungen der Freisinger Domkirche mit Einträgen ab 744.
Die Handschrift (Cozroh-Codex) befindet sich aufgrund der Säkularisation im Bayerischen Hauptstaatsarchiv und ist Online nutzbar.
 
Vgl. hierzu das Angebot der Bayerischen Landesbibliothek Online.
 
 

3. Kirchliche Archive

Unterlagen zu einzelnen Pfarreien bzw. Orten sind – je nach Zuständigkeit für bestimmte Angelegenheiten – in kirchlichen Archiven verschiedener Institutionen zu finden.
 
 

3.1. Pfarrarchive

Pfarrarchive beinhalten Unterlagen, die im Zuge kirchlicher Verwaltungstätigkeit vor Ort entstanden sind. Einen ersten Überblick über Themen in einem Pfarrarchiv vermittelt das Muster-Ordnungsschema für Pfarrarchive. 

Die Pfarrarchive liegen in der Verantwortung der jeweiligen Pfarrei.
Folgende Pfarreien haben ihr Pfarrarchiv dem AEM übergeben:
 
Vgl. hierzu die Übersicht der deponierten Pfarrarchive im Archiv des Erzbistums.
 
Die übrigen Pfarrarchive werden vor Ort (meistens im Pfarrhof) verwahrt und sind dort gemäß der Kirchlichen Archivordnung (KAO) und der Archivordnung für die Seelsorgsstellen nutzbar.
 
Vgl. hierzu auch die Hilfsmittel zur Orts-/Pfarreiensuche

 
 

3.2. Dekanatsarchive

Dekanatsarchive beinhalten Unterlagen, die im Zuge der Verwaltungstätigkeit des jeweils zuständigen Dekans entstanden sind. Diese betreffen v.a. die einzelnen Pfarreien und die Geistlichen des Dekanats.

Ermittlung der Dekanatszugehörigkeit

Die Dekanatsgliederung zu vergangenen Zeiten kann anhand der historischen Bistumsbeschreibungen sowie der Schematismen ermittelt werden

In vielen Fällen finden sich Dekanatsunterlagen in den Pfarrarchiven der Pfarreien, deren Pfarrer zeitweise das Amt des Dekans ausübte. Es ist vorgesehen, diese Unterlagen künftig zu eigenen Dekanatsarchiven zusammenzufassen.
 
Aus übernommenen Unterlagen wurden bislang folgende Dekanatsarchive gebildet:
  • Berchtesgaden
  • Landshut
  • Mühldorf
  • München-St. Peter
  • München Stadtkommissariat
  • Reichenhall
  • Wolfratshausen
Bitte beachten Sie: Die Findmittel werden derzeit bearbeitet und sind voraussichtlich ab 2020 online verfügbar
 
 

3.3. Archiv des Diözesancaritasverbands

Der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e. V. kümmert sich um die Wohlfahrtspflege in der Region. Im Archiv des Caritasverbands finden sich aber auch Unterlagen seit der Zeit des Münchener Orts-Caritasverbands (Kath. Caritasverband München e.V., seit 1838) sowie Sammlungen und Nachlässe mit Bezug zur Caritasgeschichte.
Da der Caritasverband auch auf lokaler Ebene mit caritativen Einrichtungen, Beratungsangeboten und Sammlungen aktiv ist, ist das Archiv des Diözesancaritasverbandes auch für die Orts- und Pfarrgeschichte von Interesse.
 
 

3.4. Kloster- und Ordensarchive

Kloster- und Ordensarchive sind für Orts- und Pfarrgeschichte in zweierlei Hinsicht von Bedeutung: Einerseits sind Klöster und Ordensniederlassungen schon für sich genommen ein wichtiger Teil des örtlichen kirchlichen Lebens. Andererseits besaßen und besitzen Klöster Zuständigkeiten in Bezug auf zahlreiche Pfarreien.
 
Die Archive der 1802/03 säkularisierten altbayerischen Klöster befinden sich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv.
 
Vgl. hierzu die Beständeübersicht und die Findmittel des Bayerischen Hauptstaatsarchivs. 

Die Archive der nach 1803 wieder oder neu gegründeten Klöster und Ordensniederlassungen befinden sich in der Regel vor Ort.
 
Vgl. hierzu die Übersicht der Ordensarchive.
 
Folgende Kloster- und Ordensarchive werden im AEM verwahrt:
-        Altomünster (Birgitten)
-        Benediktusschwestern
-        Beuerberg (Salesianerinnen)
-        Landshut (Ursulinen)
-        Schönbrunn (Franziskanerinnen)
-        Schwestern der Katholischen Heimatmission
 
 

3.5. Diözesanarchive

Im jeweils zuständigen Diözesan- oder Bistumsarchiv befinden sich die Unterlagen, die bei der Aufsichtstätigkeit der kirchlichen Oberbehörde in Hinblick auf die Pfarreien entstanden sind. Für das Erzbistum München und Freising sowie seine Vorgänger (Bistum Freising, bayerische Teile des Erzbistums Salzburg und des Bistums Chiemsee, Fürstpropstei Berchtesgaden) ist das AEM zuständig.
 
Vgl. hierzu die Übersicht zu den deutschen Diözesanarchiven.
Für einen ersten Überblick steht auch eine Karte aller deutschen Bistümer zur Verfügung.