Dr. Silvia Wimmer
Mit Einführung der neuen Oberstufe am Gymnasium im Schuljahr 2009/2010 wird künftig wissenschaftspropädeutisches und projektorientiertes Arbeiten mehr im Vordergrund stehen, als dies bisher der Fall war. Folgende Skizze möchte hierzu Anregungen geben. Das Projekt „Die letzten und die ersten Tage. Fremdsicht und Eigenwahrnehmung am Ende des Zweiten Weltkriegs im Landkreis Ebersberg“ wurde am Humboldt-Gymnasium Vaterstetten in der unten beschriebenen Form durchgeführt. Passend zum Lehrplan, erfolgte Anfang Februar eine inhaltliche Einführung zur Besatzungszeit. Damit stand bis zum Abschluss des Projekts am Schuljahresende ein ausreichend großer zeitlicher Spielraum zur Verfügung. Allerdings wirkte die lange Dauer von der Erarbeitung bis zur Fertigstellung zum Teil etwas ermüdend auf die Schüler, zum Teil mussten sich diese, bedingt durch Unterbrechungen, inhaltlich wieder in die Thematik einfinden. Für die beteiligte Realschulklasse der Staatlichen Realschule Vaterstetten wurde ein anderer Ablauf konzipiert, da sich die Geschichtslehrpläne für das Gymnasium bzw. die Realschule der Jahrgangsstufe 9 in den zeitlichen und inhaltlichen Vorgaben unterscheiden. Das Projekt wurde hier in einer Kurzversion von zwei Wochen im Juli durchgeführt. Dabei standen neben den Geschichts- auch die Englischstunden zur Verfügung. An einem Exkursionstag wurden nach einer Einführungsvorlesung im Institut für Bayerische Geschichte der LMU München einzelne Kriegs- und Einmarschberichte im Archiv der Erzdiözese München und Freising ausgewertet. Im Unterricht erfolgten dann die Analyse der OMGB-Akten sowie die Eingabe der Ergebnisse in die E-Lernplattform Moodle. Letztere hat sich als eine vom Internet aus aufrufbare Lernplattform gerade für eine klassen- und schulübergreifende Zusammenarbeit bewährt. Ein Projekttag zur Erstellung der Broschürentexte schloss die Arbeitsphase ab. Die Besichtigung einer zusätzlichen wissenschaftlichen Einrichtung, das Verfassen von Exkursionsberichten sowie die Zeitzeugenbefragung entfielen hier aus zeitlichen Gründen.
1. Phase: Einführung in Inhalt und Methodik Februar 2008
2. Phase: Workshop für beteiligte Denkwerk-Lehrer März 2008
3. Phase: Auseinandersetzung mit den zwei Hauptquellenarten März/April 2008
4. Phase: Zeitzeugenbefragung Juni 2008
5. Phase: Erstellen der Broschüre an einem Projekttag im Juni/Juli 2008
6. Phase: Endredaktion/Drucklegung der Broschüre Juli/August 2008