Besuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Klasse 9 B, 24. Januar 2008


Am 24. Januar besuchten wir im Anschluss an einen Vortrag von Herrn Prof. Kramer im Institut für Bayerische Geschichte die Bayerische Akademie der Wissenschaften in München.

Dort empfing uns Frau Ellen Latzin und führte uns durch einige Teile des Gebäudes. Wir erfuhren dabei einiges über die Geschichte des Hauses selbst und über die Bayerische Akademie der Wissenschaften.

Diese wurde 1759 von Kurfürst Maximilian III. Joseph gegründet. Zu Beginn war die Akademie im Mauthaus untergebracht, ab 1783 war sie jedoch im Wilhelminum zu finden. Da das Wilhelminum im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört wurde, zog die Akademie1959 in den Nordostflüge der Münchner Residenz. In diesem Gebäude verfügt die Akademie über 135 Büros und sonstige Räume, zwei Sitzungssäle, eine Bibliothek und einen großen Vortragssaal. In diesen Räumen arbeiten 350 Mitarbeiter, die unter anderem in 40 Kommissionen aufgeteilt sind. Diese Kommissionen organisieren Projekte, die über viele Jahre dauern. Beispielsweise wird seit 1896 an einem Wörterbuch antiker lateinischer Wörter gearbeitet. Im Moment ist die Kommission bei dem Buchstaben „P“ angelangt.

In der Akademie selbst kann man nicht studieren, dort wird nur Forschung betrieben.

Auf dem Weg durch das Haus konnten wir einige Ölgemälde begutachten, die alle Präsidenten der Akademie zeigen.

Im großen Vortragssaal, dem Plenarsaal, in welchen 420 Personen passen, suchten wir uns alle einen Sitzplatz, während Frau Latzin uns einiges über die Akademie erzählte. Im Saal hängt ein großer Wandteppich aus der Herkulesserie. Er ist das letzte Original, welches in der Residenz hängt und wurde vor einigen Jahren restauriert. Seitdem muss er tags über immer abgedunkelt werden.

Die Akademie umfasst ca. 200 Mitglieder. Zur Zeit sind darunter 3 Frauen. Die Mitglieder unterteilen sich in „ordentliche“ Mitglieder (ca. 100), die ihren Wohnsitz in Bayern haben, und „korrespondierende“ Mitglieder, die aus dem Rest Deutschlands und sogar der ganzen Welt stammen. Nur die ordentlichen Mitglieder sind stimmberechtigt und müssen zu den Sitzungen der Akademie gehen und sind zu Arbeiten der Akademie verpflichtet.

Die Mitglieder treffen sich während des Semesters ein Mal im Monat. Dabei gibt es zwei Klassen: die mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse und die philosophisch-historische. Johann Wolfgang von Goethe, die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm und auch Albert Einstein waren zum Beispiel Mitglieder der Akademie.

In der Bibliothek der Akademie warteten Herr Dr. Gelberg, Leiter der Geschäftsstelle der Historischen Kommission, und Herr Dr. Jordan auf uns. Sie erklärten uns, wie die NDB (Neuere Deutsche Biografie) zustande kommt und ihre Vor- und Nachteile in der Benutzung. Dabei verglichen wir Artikel von Heinz Rühmann und Adam Riese der NDB mit entsprechenden Artikeln der Wikipedia.

Die NDB ist ein Nachschlagewerk, in welchem man etwas über bedeutende Persönlichkeiten des deutschen Sprachraums finden kann. Diese reichen vom frühen Mittelalter bis heute. Man wird in die NDB aufgenommen, wenn man im Bereich des öffentlichen Lebens, der Politik, Religion, Wirtschaft, Technik, Wissenschaft, Kunst und Kultur etwas Außergewöhnliches geleistete hat. Eine Voraussetzung ist allerdings noch, dass man schon gestorben ist. Die Mitarbeiter der NDB sammeln aus diesem Grund auch Todesanzeigen, um an neue „Kandidaten“ für die NDB zu kommen. Die Artikel selbst werden von den jeweiligen Experten für die entsprechende Person verfasst, allerdings kann man mit dieser Arbeit nicht sehr reich werden.

Herr Dr. Jordan konnte uns außerdem berichten, dass man plant, die NDB auch ins Internet zu stellen.