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Das Prinzip der alternativen Sichten

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Die Archivalien sind heute grundsätzlich nach ihrem Entstehungszusammenhang (Provenienz) der Tektonik des Archivs zugeordnet. Noch bis in die 1990er Jahre hinein war es hingegen üblich, Bestände nach inhaltlichen Kriterien (Pertinenz) zu bilden.

Erst im Zuge der umfangreichen Neubearbeitung aller Altbestände des Archivs ab etwa dem Jahr 2000 wurde das Provenienzprinzip konsequent angewandt. Durch die Erfassung der Provenienz bei jeder Verzeichniseinheit können nun die Bestände nach Provenienzen (virtuell) gebildet werden, während die physische Ordnung davon unberührt bleibt und auch die bereits zitierten Signaturen ihre Gültigkeit behalten.

Doch zum einen sind die alten Pertinenz-Bestände wie etwa die Heckenstaller-Sammlung aus der Literatur bekannt und oftmals zitiert. Zum anderen führt eine strikte Umsetzung des Provenienzprinzips teilweise auch zur Erschwerung der Nutzung, denn so werden etwa die Pfarrmatrikeln dem jeweiligen Pfarrarchiv und innerhalb des Pfarrarchivs einem Klassifikationspunkt zugeordnet.

Aus diesem Grund können über die Verschlagwortung alternative Sichten generiert werden, die einen direkten Zugriff auf die alten Pertinenzbestände über alle Provenienzen hinweg ermöglicht.

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