Strukturen eines Bistums Die Verwaltungshandschriften Bischof Konrads III.

Der Freisinger Bischof Konrad III. stammte aus dem Münchner Patriziergeschlecht der Sendlinger. Um 1300 Pfarrer und Dekan bei St. Peter in München, war er später Kaplan des Bischofs Emicho (reg. 1283–1311) und Domherr in Freising, bevor er 1314 selbst zum Bischof gewählt wurde. Er bewies nicht nur politisches Geschick im damaligen Konflikt zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Schönen von Österreich um die deutsche Königs- und römische Kaiserkrone. Er brachte 1319 durch den Erwerb der Grafschaft Ismaning auch den Ausbau des Hochstifts Freising zum Abschluss.

Als promovierter Kirchenrechtler war er zudem ein ausgesprochen versierter Verwalter seiner Kirche, deren Diözesansprengel weitgehend unter bayerischer Landesherrschaft stand und deren Güter weit verstreut in Bayern, Slowenien und Österreich lagen. Dies schlägt sich vor allem in zwei Handschriften nieder, die zu Beginn seiner Amtszeit angelegt wurden. Sie dienten einem verbesserten Überblick über und einer effizienteren Verwaltung von Bistum und Hochstift.

 
Grafik Verwaltungshandbuch mit Bistumsmatrikel
Grafik Prädialbuch von 1316