Transkription Kantate

[Umschlag:]
Anno 1807 et 1808
wurden am Max Tag auf den König
et Graf[en] passende Lieder gesungen.
 
Appliciert für den
erfreulichen Namenstag
Graf Max von Preysing.
Und vorzüglichst für König
Max etc. 1809 und in
Beysein hoher Gäste und auch Militär
Personen dem König et Familie und
Militär Gesundheitslieder gesungen
und getrunken etc.
 
Cantate
Aufgeführt auf die
Jubelmesse
R[everen]d[i]ss[im]i Ruperti Probstens Weyarensis
im Jahr 1801.
Text[us] auctore Ruperto Seidl
Music[ae] auctor[e] Josepho Michl.
 
[Sopran-Stimme:]
[S. 1:]
Wohin krochst du, du
Willkomm uns heut, du
 
Ungeheur, gewälzt von Westen her, so
Freudentag für Bayerns Vaterland! Für
 
nah an unsre Schwellen mit Schrecken Millioner
uns und jedes Bayer-Herz bist du ein Tag der
 
Seelen? Wohin krochst du, so eben recht für
Wonne. Sey willkommen! Du lächelst Freude uns
 
uns? Zerbärste Bestie, zerbärste, ersaufe in dem Meer!
zu. Ja Freude, unnennbar, steigt heute mit dir uns heran
 
Und du, du Tag der
Mit dir ertönet uns
 
Freud und Wonne, sag: Woher und wie kamst du?
heut des Königs Namm‘, der Namm Maximilian.
 
Trug holde Sonne dich auf ihrem schönen Schoos mit
Auch bringest du uns heunt Graf Maxen, unsern Gönner und
 
sich? Red! Oder kommst gelöhnt auf
Freund. Ja, mächtig ladest du uns ein, im
 
Schultern steifer Ordnung, die vom Genuß der
Jubel heute uns zu freun; dem König und dem
 
Nahrung und der Ruh sich nie getrennt?
Freunde unsre Wünsche heut zu weyhn.
 
O Ordnung, viel kannst du.
Es leb‘ Maximilian!
 
[S. 2:]
O Ordnung, viel kannst du. Du kannst dem Leben, du kannst dem
Es leb‘ Maximilian! Die Friedenssonne, die Friedens-
 
Leben Bestand und Dauer geben. Du weist belebendes Ge-
sonne weich‘ nie von seinem Throne! Beglückt, geliebt im wahren
 
deihn der Nahrung zu verleihn. O Ordnung,
Sinn sey König immerhin! Die holde
 
du kannst dem Leben Bestand und Dauer ge-
Friedenssonne weich‘ nie von seinem Thro-
 
ben.
ne!
 
Du nährest frische Säfte. Du stählest Körpers Kräfte. Du
Sein Reich erhalte immer noch neuen Glanz und Schimmer, noch
 
stählest Körpers Kräfte. Dir folget Munterkeit.
neuen Glanz und Schimmer, und frey von allem Leid
 
Dir lächelt Fröhlichkeit. Dir lächelt, lä-
lach‘ ihm nur Fröhlichkeit, lach‘ ihm nur Fröh-
 
chelt Fröhlichkeit. O Ordnung,
Fröhlichkeit. Auch leb‘ Max-
 
vil kan[n]st du. O Ordnung, vil kannst du. Du
imilian, der Graf Maximilian, der
 
knüpfest fest das Band, du knüpfest fest das Band, das
hohe Gönner-Freund, der hoche Gönner-Freund, der
 
[S. 3:]
an den Leib die Seele schmiedt, und graues Alter bietht mit
huldvoll heut bey uns erscheint. Mit Ruhm und Ehr geschmückt leb‘
 
Freude dir die Hand, und graues Alter bietht mit
er stets hochbeglückt! Mit Ruhm und Ehr geschmückt leb‘ er stets
 
Freu-
ho-
 
de bietht, mit Freude, mit Freude
hochbeglückt, leb‘ er stets hochbeglückt, ho-
 
dir die Hand.
hochbeglückt!