Der barockisierte Dom

Kupferstich von Franz Joseph Mörl nach Cosmas Damian Asam, 1724; Abzug von 1824 (Tafel V in: Joseph Jakob von Heckenstaller, Dissertatio Historica de Antiquitate et aliis quibusdam memorabilibus Cathe
Kupferstich von Franz Joseph Mörl nach Cosmas Damian Asam, 1724; Abzug von 1824 (Tafel V in: Joseph Jakob von Heckenstaller, Dissertatio Historica de Antiquitate et aliis quibusdam memorabilibus Cathedralis Ecclesiae Frisingensis, München 1824)

Die Neugestaltung der Brüder Asam sollte den Freisinger Dom nicht baulich verändern, sondern den vorhandenen Raum mit neuer Zierde und mit einem Bildprogramm versehen, das sein Alter und seine Würde hervorhob, um so die Geschichte des Bistums erfahrbar zu machen.

Die Stuckierung machte den Raum insgesamt zum festlichen Abbild des Himmels. In den Deckenbildern öffnet er sich hin zur jenseitigen Welt. Das zentrale Fresko des Langhauses zeigt den Freisinger Heiligenhimmel: Der hl. Korbinian, umgeben von weiteren hier besonders verehrten Heiligen, erhält durch Christus die Krone des Lebens. In der illusionistisch gemalten Scheinkuppel über dem Chorraum ist die Gottesmutter Maria als Hauptpatronin des Doms dargestellt. An den seitlichen Emporen-Brüstungen stellen 20 weitere Fresken den Besuchern Szenen aus dem Leben Korbinians vor Augen.

Der Kupferstich, den nach der Vorlage von Cosmas Damian Asam dessen Schwager Franz Joseph Mörl schuf und dessen originale Druckplatte erhalten ist, zeigt den Einzug von Fürstbischof und Domkapitel in den Dom. Dabei dokumentiert er nicht nur dessen neue Gestalt, sondern gibt auch ein Sehanleitung; denn die Deckenbilder sind so dargestellt, als würde sich in ihnen wirklich der Himmel öffnen.

Archiv des Erzbistums München und Freising, Graphiksammlung Topographie, GA002/1, GST40 022

 

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