Königliche Großtat

Umrisslithographie nach Entwurf von August von Seinsheim und Zeichnung von Peter Heß, in: Der XVIte Februar MDCCCXXIV. Feier des fünf und zwanzig jährigen Regierungs-Jubiläums Seiner Majestaet Maximil
Umrisslithographie nach Entwurf von August von Seinsheim und Zeichnung von Peter Heß, in: Der XVIte Februar MDCCCXXIV. Feier des fünf und zwanzig jährigen Regierungs-Jubiläums Seiner Majestaet Maximilian Joseph I., Königes Von Baiern In Allerhöchstdesselben Residenzstadt München, München [1824]

Die Umsetzung des Konkordates verzögerte sich bis 1821, da es Differenzen über das Verhältnis zwischen den Konkordatsvorschriften und der bayerischen Verfassung gab. Diese konnten erst durch die „Tegernseer Erklärung“ des Königs vom 15. September 1821 – zumindest formell – beigelegt werden. Unmittelbar darauf wurden die Namen der vom König nominierten Bischöfe der bayerischen Diözesen bekanntgemacht. Die damit endgültig vollzogene Neuordnung der bayerischen Kirche zählte zweifellos zu den bedeutenden Ereignissen in der Regierungszeit des ersten bayerischen Königs.

Am 16. Februar 1824 veranstaltete die Stadt München zum 25-jährigen Thronjubiläum von Max I. Joseph eine Festdekoration auf dem Maximiliansplatz. Dort waren in einer Reihe großer Transparentgemälde wichtige Regierungs-Ereignisse in zeitlicher Folge dargestellt. Die Kulissenaufbauten und die einzelnen Darstellungen wurden in einem großformatigen Band in Lithographien festgehalten.

Bezeichnenderweise unter dem Jahr 1821 (und nicht schon unter 1817) ist das Konkordat eingereiht. Unter der Personifikation des Glaubens (mit Kelch und Kreuz) steht auf einem Podest der König im Krönungsornat; die Kroninsignien liegen neben ihm. Mit seiner Rechten weist er den Bischöfen ihre Diözesen zu. Das Machtverhältnis zwischen Staat und Kirche ist hier sinnfällig ins Bild gebracht.

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