Die Pfarrkirche Sankt Rupert Söllhuben beging im Jahr 2024 ihr 250. Weihejubiläum.
Die Pfarrkirche Söllhuben ist das letzte Werk von
Johann Michael Fischer und der Baumeister verstarb bevor die Kirche fertig gestellt werden konnte.
Der Kirchenraum ist von Fischer als Zentralbau mit einem ungleichseitigen Arkadenoktogon geplant. Der Eingangsbereich und der Altarraum verlängert dieses Oktogon jeweils an der West- bzw. Ostseite. Über dem Zentralbau trohnt ein achteckiges Pyramidendach und im inneren eine Kuppel als Raumdecke. Bemerkenswert sind die übergroßen Fenster an der Süd- und Nordwand, die dem Raum eine lichtdurchflutete Leichtigkeit verleihen.
Zweifellos ist die Architektur für eine Dorfkirche herausragend und Fischer führte bei seiner letzten Arbeit weit mehr als eine blose Auftragsarbeit durch. Geweiht wurde die Kirche schließlich am Allerseelentag des Jahres 1774.
Eine umfangreichere Baubeschreibung gibt es auf der eigenen Seite der Pfarrkirche Söllhuben
07. April 2024 (weißer Sonntag) um 8.45 Uhrfand der Eröffnungsgottesdienst des Jubiläumsjahres mit dem
Rhythmuschor Söllhuben. Anschließend Frühschoppen beim Hirzinger mit Musik
Das Jubiläumsjahr hat begonnen. 250 Jahre Pfarrkirche Söllhuben. Pfarrer Claus Kebinger und Pfarrer i.R. Herbert Zimmermann feierten den Gottesdienst, den der Rhythmuschor Söllhuben und Quint-Essenz musikalisch umrahmten. Dabei wurde auch zum ersten Mal das Jubiläumslied: Ein Haus das uns Gemeinschaft gibt, gesungen, das extra für das Jubiläum geschrieben wurde. PGR-Vorsitzende Renate Grabmayer stellte das Jubiläumsprogramm der kommenden Monate vor und Gemeindereferent Tobias Gaiser betonte in seiner Predigt, dass nicht die Pfarrei feiert, sondern wir feiern, wenn wir als Pfarrei ein solidarisches Miteinander leben. Dieses Miteinander wurde gleich nach dem Gottesdienst im Frühschoppen noch gepflegt, der sich für manche bis in den Nachmittag zog…
Außer die ersten beiden engen Kinderbänke war die Söllhubener Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt und selbst die guten Stehplätze waren begehrt bei der Uraufführung der Söllhubener Jubiläumsmesse. Pfarrer i.R. Herbert Zimmermann und Gemeindereferent Tobias Gaiser stellten in ihrer gemeinsamen Predigt das Geschehen von Christi Himmelfahrt in einen Zusammenhang mit der Jubiläumsmesse. Geht hinaus und verkündet die frohe Botschaft, genau das geschah musikalisch - und man darf nicht Angst haben - auch nicht vor den verrücktesten Ideen, wie der selber eine Messe zu schreiben. Musikalisch vielfältig hört sie sich an, so vielfältig, wie die vier Komponist*innen. Marie-Theres Härtel, Florian Trübsbach, Matthias Linke und Maria Rothmayer. Von emotional berührend bis bis zur Großartigkeit Gottes, findet sich in der Musik wieder und viele Besucher werden in so manchen Momenten Gänsehaut verspürt haben. Am Ende dankte Gemeindereferent Tobias Gaiser, allen Mitwirkenden und Motivatoren. Vor allem aber dem Engagement der drei Profimusiker Marie-Theres Härtel, Florian Trübsbach und Matthias Linke, ohne deren großartiges unentgeltliches ehrenamtrliches Engagement eine Umsetzung niemals möglich gewesen wäre.
Fotos: Angela Rothmayer
Das Jubiläum unserer Pfarrkirche lässt uns die lebendige Kirche in den Blick nehmen. Wie ist Kirche heute und in Zukunft lebendig - und wie sieht unsere Vision von Kirche aus.
Es versprach ein spannender Abend zu werden und es wurde ein Spannender Abend. Das Podiumsgespräch, das im Rahmen des 250. Jubiläums der Söllhubener Pfarrkirche stattfand. Und das Podium war prominent besetzt mit Robert Lappy, Hauptabteilungsleiter für Strategie und Organisationsentwicklung im Ordinariat München, dem Riederinger Bürgermeister Christoph Vodermayer, einer der Söllhubner Oberministrantinnen, Lisa Haas, Dekan und Domkapitular Msgr. Thomas Schlichting und Katharina Steindlmüller, Dekanatsvorsitzende der kfd Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands. Gekonnt und auch kurzweilig moderiert wurde das gut eineinhalbstündige Gespräch von Florian Schrei, der für diesen Abend gewonnen werden konnte. Alle Gesprächspartner kommen aus einer bewussten und erlebten Glaubenssozialisation. Wobei hier auch oftmals genannt wurde, dass Glaube und Kirche nicht immer 1:1 deckungsgleich seien. Katharina Steindlmüller mahnte im Laufe des Abends immer wieder die Rolle der Frauen in der Kirche an – ein Weg, der noch lange nicht zu Ende sein darf. Was Dekan Schlichting mit dem Satz bestätigte: „Wir müssen dahin, dass Frauen in der Kirche alle Ämter haben dürfen…“, worauf der Moderator Florian Schrei sofort nachfragte: „Alle?“ was Schlichting mit einem klaren „Alle!“ unterstrich. Im Blick auf das Morgen sagten sowohl Robert Lappy als auch Schlichting, dass die Gemeinden sich in Zukunft verstärkt selbst fragen müssen, wie man sich als Kirche vor Ort organisieren will, und dass man auch erst wieder lernen muss, selber Verantwortung zu übernehmen, dies gelte für Verwaltungsfragen, aber vor allem auch dafür, dass und wie der Glaube gelebt wird. Wichtig waren sowohl der Oberministrantin Lisa Haas, als auch Bürgermeister Vodermayer, dass Kirche immer auch gelebte Gemeinschaft ist – auch außerhalb von Gottesdiensten. Auf dem Weg in die Zukunft der Kirche, werde es auch ab und zu noch ruckeln. Einig waren sich aber alle Gesprächspartner darin, dass die Lösungen für morgen nicht im gestern gefunden werden. Und so fanden nach der Verabschiedung und dem Dank durch Gemeindereferent Tobias Gaiser noch lange und angeregte Gespräche an den Tischen untereinander und mit den Fachleuten statt.
An verschiedenen Stationen die Architektur und den Raum der Söllhubener Kirche neu in den Blick nehmen.
Die Söllhubener Pfarrkirche ist ein besonderer Raum, vor allem durch den Zentralbau eines ungleichseitigen Oktogons mit einer darüber liegenden Kuppel, den Johann Michael Fischer geschaffen hat.
An verschiedenen Stellen sollte der Raum neu und bewusst in den Blick genommen werden und die Besucher:innen werden eingeladen innezuhalten und neu zu betrachten. Im Raum, auf der Empore, auf der Kanzel, im Blick auf ein besonders Eck.
Schön zum 250. Jubiläum die Kirche so neu zu entdecken.
Ein lauer Sommerabend, musikalisch umrahmt vom Söllhubener Streichorchester, von
Quint-Essenz und vom
Duo Härtel-Trübsbach
Samstag, 20. Juli um 19.00 Uhr
Es war ein außergewöhnlicher Abend im Rahmen des Jubiläums der Söllhubener Pfarrkirche. Die Abendserenade an der Aussichtskapelle, ein besonderer Ort; und wegen dieser Besonderheit ist die Pfarrei auch sehr vorsichtig mit Veranstaltungen. Der Rahmen hätte aber nicht perfekter sein können; ein lauer Sommerabend, exzellenter steirischer Wein, andere Getränke und kleine Häppchen, die es, genau so wie die Musik, umsonst gegen eine freiwillige Spende gab. Den Auftakt des musikalischen Dreierreigens machte das Söllhubener Streichorchester unter der Leitung von Marie-Theres Härtel mit einem Programm das von Mozarts Kleiner Nachtmusik bis hin zu einem beschwingten Lollipop reichte. Darauf folgte das Duo Härtel Trübsbach, die mit der ungewöhnlichen Mischung eines Duos aus Bratsche und Saxophonen eine Fusion aus frecher Volksmusik und Jazz hinlegten. Dass die beiden international tätigen Profimusiker Marie-Theres Härtel und Florian Trübsbach mit ihrer Familie in Söllhuben nicht nur wohnen, sondern sich aktiv und völlig unaufgeregt so in das öffentliche Leben einbringen, kann man nur als Glückfall bezeichnen. Den Abschluss bildete die 5-köpfige Combo Quint-Essenz, bestehend als lokalen Musiker:innen, mit gefälligem Swing und Weltmusik. Dass das Grande Finale, bei dem alle Musiker einen locker beswingten Reggae gemeinsam spielten, genau mit dem furiosen Sonnenuntergang zusammenviel, kann man nur als wunderbaren Moment verbuchen. So wie der ganze Abend einfach ein wunderbarer Moment war und so mancher Tropfen Weißwein wurde bei gute Gesprächen, lange nach dem letzten verklungenen Ton getrunken.
Mit einem feierlichen Patroziniumsgottesdienst zu Ehren des Heiligen Rupert und einem bunten Pfarrfest ging das Jubiläumsjahr „250 Jahre Pfarrkirche Söllhuben“ am vergangenen Sonntag zu Ende. Die Pfarrkirche, das letzte Bauwerk des berühmten Baumeisters Johann Michael Fischer, erstrahlte an diesem besonderen Tag in ihrem vollen Glanz.
Feierlicher Gottesdienst mit Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg
Der Festgottesdienst wurde von Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg zelebriert, der in seiner Predigt die Bedeutung des Glaubens für die heutige Zeit betonte. „Es ist unsere Aufgabe, den Glauben weiterzutragen und als Boten des Glaubens zu wirken“, sagte der Weihbischof. Besonders beeindruckt zeigte er sich von dem lichtdurchfluteten Raum der Kirche, den er als Zeichen für die Schönheit des Glaubens interpretierte.
Gemeinsam mit dem Weihbischof zelebrierten Pfarrer Claus Kebinger, Pfarrer i.R. Herbert Zimmermann und Gemeindereferent Tobias Gaiser die Messe. Viele Ministranten sowie zahlreiche Vereinsfahnen gaben dem Gottesdienst eine besonders festliche Atmosphäre. Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor und einer Bläsergruppe begleitet, die die Festmesse von Sebastian Weyerer aufführten.
Pfarrfest im Garten mit Salut der Gebirgsschützen
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde das Pfarrfest im Pfarrgarten feierlich eröffnet – und zwar mit einem dreifachen Salut der Gebirgsschützen zu Ehren des Kirchenjubiläums. Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich zahlreiche Gemeindemitglieder und Gäste ein, um den festlichen Tag gemeinsam zu feiern.
Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: Die „Schmankerlkistn“ bot unterschiedlichste Spezialitäten, und vom Grill wurde eine herzhafte Fleischpfanne Essen serviert. Für die Kinder hatte die Landjugend ein abwechslungsreiches Programm organisiert, das mit Spielstationen, Bastelaktionen und Schminken für viel Spaß und Abwechslung sorgte.
Die ausgelassene Stimmung hielt bis in den späten Nachmittag an, und viele Gäste genossen die Gemeinschaft und die gute Atmosphäre noch lange nach dem offiziellen Ende. Ein Tag, der den Gläubigen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird – nicht nur wegen des beeindruckenden Abschlusses eines Jubiläumsjahres, sondern auch wegen der starken Gemeinschaft, die sich an diesem Tag gezeigt hat.
Fotos Gottesdienst: Robert Kiderle Fotoagentur
Fotos Pfarrfest: PV Riedering